Mit dem Frühling kommen die wärmeren Temperaturen, die Glatteisgefahr geht auf ein Minimum zurück. Fachleute raten, je nach Region und Fahrzielen etwa zu Ostern von Winter- auf Sommerreifen umzusteigen. Sommerreifen bieten mit ihrer härteren Gummizusammensetzung deutlich besseren Halt auf den Straßen als Winterreifen. Aber entsprechen die im Winter eingelagerten Sommerreifen noch den Sicherheitsanforderungen? DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf weiß: „Gewissheit bietet nur ein ausführlicher Reifencheck. Profiltiefe, Reifendruck, Alter und Gesamtzustand des Pneus müssen dabei genau unter die Lupe genommen werden.“
So einfach ist der Reifencheck: Profiltiefe, Reifendruck, Reifenalter und -zustand überprüfen!Experten empfehlen bei Sommerreifen, dass eine Profiltiefe von mindestens 3 mm nicht unterschritten wird, um etwa gegen gefährliches Aquaplaning ausreichend gewappnet zu sein. Ist die Profiltiefe geringer als 1,6 mm, ist der Reifen gesetzlich nicht mehr zugelassen.
Die Bedeutung des Reifendrucks wird regelmäßig unterschätzt. Mehr als ein Drittel der während der Wash & Check-Aktion 2016 geprüften Reifen, nämlich 36 Prozent, wiesen einen zu hohen oder zu niedrigen Reifendruck auf. Das kann nicht nur Beschädigungen nach sich ziehen: Der Spritverbrauch erhöht sich, der Bremsweg wird länger und bei Ausweichmanövern bricht der Wagen leichter aus. Um dem oft schleichenden Druckverlust Einhalt zu gebieten, sollte der Reifendruck daher bei jedem zweiten Tankstopp am höchstens handwarmen Reifen überprüft und ggf. angepasst werden. Der für das jeweilige Fahrzeug richtige Reifendruck ist entweder auf der Innenseite des Tankdeckels oder dem Türholm sowie in der Betriebsanleitung verzeichnet und kann mittels entsprechender Geräte an nahezu jeder Tankstelle korrigiert werden.
Über das Reifenalter gibt die sogenannte DOT-Nummer Aufschluss, die auf der Reifenflanke zu finden ist. Bestandteil der DOT-Nummer ist eine vierstellige Ziffer: Die ersten beiden Stellen geben die Kalenderwoche an, die letzten beiden das Produktionsjahr. Ein Reifen mit der Nummer 1516 wurde also in der KW 15 des Jahres 2016 produziert. Man geht bei Reifen von einer Haltbarkeit von zehn Jahren aus, vorausgesetzt, dass sie richtig gelagert werden. Spätestens nach diesen zehn Jahren sollte ein Reifen durch einen neuen ersetzt werden. Ab sechs Jahren empfehlen Experten regelmäßige Sichtprüfungen auf sprödes Material, Einfahrschäden, Risse und Beulen.
Kommen beim Reifencheck Beschädigungen zum Vorschein, führt am Reifen-Neukauf meist kein Weg vorbei. Selbst kleine Beulen oder Risse können im Ernstfall lebensgefährliche Folgen für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer haben und dürfen demnach nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Gleiche gilt für ein abgefahrenes Profil. Beim Reifen-Neukauf gilt: Im Fachhandel bezogene Markenprodukte gewähren Sicherheit. Autofahrer sollten sich beraten lassen und von der Schnäppchenjagd im Internet lieber absehen.
Die KÜS ist Mitglied im DVR und unterstützt sein Engagement für die Reifensicherheit.
Text und Foto: DVR