Bärenstarker Start der Rallye-Saison in St. Wendel

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Bereits am Donnerstag beim Shakedown, also den Einstell- und Testfahrten, zeigte sich, dass die Saarland-Pfalz Rallye 2017 am 03. und 04. März ein ganz heißes Eisen werden und viel Action bieten würde. Und es blieb tatsächlich spannend bis zum Schluss, denn ein Wetterumschwung brachte das Klassement kurz vor Ende nochmals kräftig durcheinander.

Die Erwartungshaltung war ganz klar. Der amtierende deutsche Rallye-Meister Fabian Kreim mit Co Frank Christian wollte den Triple klar machen. Denn bereits bei den letzten beiden Ausgaben der Saarland-Pfalz Rallye stand das erfolgreiche Duo mit dem Škoda Fabia R5 ganz oben auf dem Treppchen. Allerdings kündigte sich ein Starterfeld für den Saison-Opener an, welches den angepeilten Sieg ganz sicherlich zur Herkules-Aufgabe machen würde. Neben Vizemeister Christian Riedemann, Rene Mandel, Dominik Dinkel, Sandro Wallenwein, Chris Brugger und vielen anderen, hatte sich auch Prinz Albert von Thurn und Taxis aufgemacht, um die Krone im ersten Lauf der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) zu erstürmen. Und stürmisch wurde es später in jedem Fall…

Aber zurück auf Anfang. Die Saarland-Pfalz Rallye 2017 war gegliedert in 12 Wertungsprüfungen (WP) mit einer Gesamtstrecke von 125,92 km. Highlight für die Zuschauer war unbestritten die KÜS Special Stage durch die St. Wendeler Innenstadt. Die kurze WP im Abendlicht bot alles was das Herz der Rallye-Fans höher schlagen lässt: Drifts, spannende Fights und Überholmanöver, begleitet von der unglaublichen Sound-Kulisse der PS-Boliden. Der Rundkurs wurde als WP2 und WP11 an beiden Tagen der Rallye befahren.

Ab der dritten Wertungsprüfung konnte Fabian Kreim im Škoda Fabia R5 die Gesamtführung verteidigen, auch wenn die Konkurrenten einige der WPs für sich entscheiden konnten. Die Abstände der Top-Fahrer zueinander lagen jedoch lediglich im Sekundenbereich. Hinter dem knapp führenden Kreim wechselten die Platzierungen munter. Die zahlreichen Zuschauer hat es gefreut, sie konnten eine Rallye erleben, bei der nicht taktiert, sondern auf Angriff gefahren wurde. Zum Ende der Rallye wurde es dann aber noch einmal richtig spannend. Nachdem das Wetter bis zur zehnten Prüfung gehalten hatte, gab es pünktlich zur KÜS Special Stage am Samstagabend heftigen Sturm. Anschließend öffneten sich die himmlischen Schleusen und es fiel Starkregen. Den robusten Zuschauern machte das herzlich wenig aus, doch die meisten Teams waren zur Rallye in St. Wendel ohne Regenreifen angereist. Vize Christian Riedemann hatte allerdings den richtigen Riecher und hatte seinen Peugeot 208 T16 mit Regen-Pneus besohlt. Das zahlte sich aus, denn in WP 11 konnte er vom dritten auf den zweiten Platz vorfahren und dieses Ergebnis bis ins Ziel verteidigen.

Auch in den Plätzen dahinter konnte der Regen in der zwölften und letzten WP noch für einige Positionswechsel sorgen. Rene Mandel im Ford Fiesta R5 konnte ordentlich angasen und fuhr überraschend von Rang 5 auf den dritten Platz vor. Mit der Winzigkeit von 1,1 Sekunden musste sich Sandro Wallenwein mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Es folgen Dominik Dinkel auf 5 und Albert von Thurn und Taxis auf 6, der sich mit dem Lauf in St. Wendel auf seinen Einsatz für Škoda in der Rallye-Europameisterschaft vorbereitet hat.

Neben den R5-Boliden der DRM wurden auch kleinere Klassen, 2WD-Fahrzeuge und die ADAC Rallye-Masters gewertet, sodass viele kleinere Teams, Privatfahrer und lokale Rallye-Helden bei der Saarland-Pfalz Rallye teilnehmen konnten. Die Vielfalt an Fahrzeugen war groß, die Zuschauer begeistert und die Rallye rundum gelungen. St. Wendel, wir sehen uns nächstes Jahr wieder!

Ergebnis Gesamtwertung:
1. Kreim/Christian – Škoda Fabia R5 – 1:17:35,9
2. Riedemann/Wenzel – Peugeot 208 T16 R5 – 1:17:51,6
3. Mandel/Zenz – Ford Fiesta R5 – 1:18:20,1
4. Wallenwein/Poschner – Škoda Fabia R5 – 1:18:21,2
5. Dinkel/Kohl – Škoda Fabia R5 – 1:18:22,8
6. Von Thurn und Taxis/Degandt – Škoda Fabia R5 – 1:20:24,9
7. Brugger/Wicha – Ford Fiesta R5 – 1:20:25,4
8. Lim/Wydaeghe – Hyundai i20 – 1:22:26,7
9. Knof/Rath – Peugeot 207 S2000 – 1:22:27,2
10. Huttunen/Linnaketo – Opel Adam R2 – 1:22:52,5\x09

Text: Max Schneider
Fotos: Sascha Dörrenbächer, Oliver Kleinz

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