Liebe Leserin!
Leber Leser!

Das neue Autojahr hat kaum begonnen, da sind wir auch schon mittendrin. Die beiden amerikanischen Super-Messen in Las Vegas (CES) und Detroit (NAIAS) zeigen uns mehr als nur Trends und neue Fahrzeuge. Sie weisen uns gerade mit der Avantgarde-Ausstellung im Spielerparadies Las Vegas mit ihren vielfältigen digitalen Möglichkeiten den Weg in die (schöne?) neue Auto-Welt der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Eine Welt, in der wir dank immer perfekterer Algorithmen dem Fahrzeug immer mehr Verantwortung, Selbstständigkeit und damit Macht überlassen müssen und werden.

Eine Welt, in der der Fortschritt sich aber auch durch die Integration neuer Antriebskonzepte manifestiert: Selten haben Zulieferer mit neuen Entwicklungen, Ideen, ausgearbeiteten Systemen und fast schon serienmäßigen Produkten eine Fachmesse so sehr dominiert wie das im US-amerikanischen Wüsten-Paradies der Fall war. Viel mehr als jeder Autobauer standen dort jene im Blickpunkt, deren Produkte in Zukunft immer mehr Auswirkungen auf die Mobilität der mittel- und langfristigen Zukunft haben werden.

Doch die gesamte Schwemme und Fülle an teils atemberaubenden Neuheiten entbindet uns nicht von der Vorsicht, Umsicht und Weitsicht im Umgang miteinander auf unseren Straßen unter den aktuellen Verhältnissen. Erst zu Beginn der Woche bin ich auf einer Autobahn in der Eifel hinter einem Lkw gefahren, der die Spuren des heftigen Schneefalls der voran gegangenen Nacht noch unübersehbar mit sich trug.

Und plötzlich, als hätte ich es nicht schon geahnt, löst sich von der Dachplane des 30-Tonners eine schwere Platte aus einem Gemisch von Eis und festem, pappigem Schnee, die sich rasend schnell selbstständig machte und in Sekundenschnelle zur Gefahr für alle Folgenden wurde. Passiert ist dank der umsichtigen Fahrweise aller Betroffenen Gott sei Dank nichts. Aber so lange „Kapitäne der Landstraße“ im bitterkalten Winter mit klirrenden Minustemperaturen mit vereisten Dächern und schweren Schneelasten über die Autobahnen hetzen, nützen uns auch die klügsten Algorithmen der Zukunft nichts.Denn noch ist der Faktor Mensch nicht nur für viele Systemkritiker am Status Quo eine Schwachstelle. Er ist derjenige Parameter, der durch seine Verstandes-Schärfe schwere Unfälle vermeiden kann und muss. Das Gegenteil wurde auch in Las Vegas bei all den klugen Zukunfts-Köpfen nicht bewiesen. Gut so, möchte man meinen.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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