Vor mittlerweile sechs Jahren führte Toyota den Kleinstwagen iQ in einem Segment ein, das damals vom „Platzhirschen“ Mercedes smart fast alleine beherrscht wurde. Doch die neue Konkurrenz belebte offenbar das Geschäft. Der Mini-Japaner verkaufte sich wie „geschnittenes Brot“ und als Folge stattete der Hersteller den Winzling mit einem neuen zusätzlichen Antriebsaggregat aus. Daraus wurde der Toyota iQ 1,33 mit 98-PS-Benziner. Dennoch wurde der iQ bei uns nur bis zum Jahr 2014 angeboten. Als gut erhaltener Gebrauchter hat er jedoch nach wie vor seine Vorzüge, auch wenn Toyota in diesem Segment nun auf den Aygo setzt.
Was spricht heute noch für ein Fahrzeug, das bei uns vor etwa zwei Jahren aufgrund der Modellstrategie eingestellt wurde, aber beileibe nicht „altbacken“ ist? Die Ausführung mit dem fast 100 PS starken Benziner punktete nicht nur mit der stärkeren Antriebskraft gegenüber dem Standard-Fahrzeug. Die Kraft des Ottomotors in dem knapp drei Meter langen Fahrzeug wurde mit Hilfe einer manuellen Sechsgang-Automatik auf die Straße gebracht. Um das von Toyota angegebene Verbrauchsmaß von lediglich 4,8 Litern im Drittelmix auf 100 Kilometern zu erreichen, wurde ihm zudem eine Start&Stopp-Automatik spendiert.Der Toyota iQ machte zunächst einmal optisch Furore: Mini-Mobile dieser „Größen“-Ordnung sind halt die Ausnahme auf unseren Straßen. Mit einer Länge von 2,98 Metern und einer Breite von 1,68 Metern ist zwar erstaunlich viel Platz im Innenraum. Beim Ein- und Aussteigen allerdings sind die Insassen in der Regel angehalten, den Kopf einzuziehen. Was bei einer Fahrzeughöhe von lediglich 1,50 Meter kein Wunder ist.
Der Vorteil des Japaners gegenüber dem vier Zentimeter höheren Smart Fortwo: Anders als der im Elsass gebaute Smart ist der iQ mit seiner hinteren Rückbank im Prinzip sogar ein Viersitzer. Dann jedoch bleiben lediglich noch theoretische Kofferraum-Angebote mit 32 Liter übrig. Allerdings schränkte sogar der Toyota selbst die Nutzungs-Möglichkeiten ein und bezeichnete den iQ damals als 3+1-Sitzer. Dennoch überrascht dessen Platzangebot. Aufgrund des sehr schmalen Armaturenbretts vor dem Beifahrer kann dieser seinen Sitz vorschieben. Das ergibt zusätzliche Beinfreiheit für den Mitfahrer hinter ihm.Zudem kann die Rücklehne hinter dem Fahrer umgeklappt werden, was den Stauraum vergrößert. So entsteht ein ausgewogenes Verhältnis beim Transport von Fahrgästen und Gepäck. Den vorderen Sitzen hätten zwar mehr Beinauflage und eine Höhenverstellung gut getan, aber irgendwo hat das Maß seine natürlichen Grenzen. Die verwendeten Materialien entsprachen üblichem Toyota-Standard. Dass dabei mitunter etwas Puppenküchen-Gefühl dabei heraus kam, lag in der Natur des rollenden Probanden.
Zum Fahrverhalten: Der iQ hat seine Stärken dort, wo er sich wieselflink um die Ecken schieben muss. Also vor allem im urbanen Einsatzbereich. Bei einem Radstand von lediglich zwei Metern stößt das Fahrwerk jedoch recht bald an das Machbare in Sachen Komfort. Mit fast 100 PS ist der iQ in dieser Konfiguration jedoch in der Tat sehr ausreichend motorisiert. Die Schaltpunktanzeige soll zwar helfen, den vom Hersteller angegebenen Wert zumindest ansatzweise einzuhalten. Wir übertrafen diesen jedoch fast um runde 50 Prozent. Was auch heute als Gebraucher nicht unbedingt für ihn spricht.
Bei den Sicherheitsvorkehrungen machte Toyota für seinen Kleinsten keine halben Sachen: Zum serienmäßigen Ausstattungs-Umfang gehören neun Airbags, darunter sogar ein Heckairbag. Weiter an Bord sind der Schleuderschutz ESP, ein CD-Radio, sowie eine Klimaautomatik. Und wer trotz des Liliput-Formates des Fahrzeugs auf eine Einparkhilfe nicht verzichten wollte: auch dem konnte und kann als Gebrauchtmodell geholfen werden.
Technische Daten Toyota iQ
Ausführung: Viersitziger Kleinstwagen
Länge / Breite / Höhe: 2,98 / 1,68 / 1,50 Meter
Motor: Vierzylinder-Benziner
Leistung: 98 PS
Hubraum: 1288 ccm
Antrieb. Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Getriebe: manuell, Sechsgang
Kofferraum: 32 – 395 Liter
Verbrauch (Toyota / eigene Angaben) 4,8 / 6.8 Liter Super auf 100 Kilometer
Leergewicht: 1005 Kilogramm
Text und Fotos: Jürgen C. Braun