Dakar 2017: Endlich Start, Mitfavorit siegt bei 1. Prüfung.

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Dass irgendwie der Gesamtsieger unter den drei angetretenen Werks- oder Semiwerksteams ausgewürfelt wird, darf als Tatsache durchgehen. Und so fackelte gleich mal einer aus dem etwa 10-köpfigen Favoritenkreis nicht lange, um seinem ersten offiziellen Einsatz für sein neues Team (Toyota Gazoo, Südafrika) auch ein erstes Krönchen aufzusetzen: Nasser Al Attiyah preschte auf der knapp 40 Kilometer langen Kurzprüfung so vehement nach vorne, dass dem Rest der Atem stehen blieb.

Und das, obgleich 10 Kilometer vor dem Ziel Feuer aus dem Motorraum seines V8-Hilux schlug. Nasser und Dirk von Zitzewitz machten kurzen Prozess, löschten die Flammen und brannten weiter bis zum ersten Tagessieg. Als Überraschung darf gelten, dass der spanische Privatier Xavier Pons auf seinem selbst vorbereiteten Ford Ranger V8 als Tageszweiter mit auf das Treppchen fuhr, noch vor Nani Roma, der neuerdings auf einem von Overdrive präparierten Toyota Hilux unterwegs ist, seit er das Mini-Team von X-raid verlassen hatte. Erster Peugeot (3008 DKR) war, etwas unerwartet, Carlos Sainz. An Platz 5. lag Giniel de Villiers mit dem zweiten Gazoo-Toyota, noch vor Sébastien Loeb auf dem zweiten Peugeot. Erster aus dem Mini-Haus von X-raid war dann Al Rajhi, dem auf Rang 9 Hirvonen mit dem 2. John Cooper Werks-Mini folgte. Dazwischen hatte sich Cyril Déspres geschoben, der den dritten 3008 DKR pilotierte.

Und wo blieb der Geheimfavorit Peterhansel? Er lässt bekanntlich erstmal die anderen vorneweg blasen, teilt sich seine Programme aus jahrzehntelanger Erfahrung exakt ein und macht dann Platz für Platz gut. Auf Platz 12 trudelte er dann ein, noch hinter Privatier van Loon, dem schnellen Niederländer (Toyota Hilux) und Orly Terranova (2. John Cooper Werks Mini). Altmeister Stéphane Peterhansel hatte uns schon letztes Jahr im Gespräch gesagt: Wer versucht, die Dakar schon gleich am Anfang zu gewinnen, wird scheitern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche….

Was auf der 2. Etappe ansteht? Es geht ins Chaco, schnelle Schotterpassagen, WRC-ähnlich, mit endlos viel dickem Staub (wenn es nicht gerade mal regnet). Man muss alle Sinne dicht zusammen halten, hochkonzentriert fahren und gegen Ende geht es auch noch in Schlamm und Moder. Tagesziel von Resistencia aus ist San Miguel de Tucumán. Das sind gesamt 801 Kilometer, davon 275 gegen die Uhr. Mal sehen, wer nun erstmal richtig angreift, um eine neue Hackordnung herzustellen…

Text: Frank Nüssel/CineMotFotos: Toyota SA, X-raid

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