Zwischen den Jahren ist sicher eine gute Zeit, um sich einmal zum Lesen zurückzuziehen – wenn dafür ansonsten nicht so viele Stunden bleiben im Jahr. Wenn Sie noch auf der Suche sind nach einem Geschenktipp (für sich selbst oder für andere) und wenn nicht noch ohnehin genug ungelesen auf Halde liegt, werden Sie sicher hier mit einem Tipp fündig.
Eine erneute Erwähnung verdient zweifellos das Grundlagenbuch der Berliner Hautärztin Yael Adler. Es gehört schon viel Geschick dazu, unser größtes Organ sachlich fundiert darzustellen, aber so, dass man manchmal ein lautes Losprusten nicht verhindern kann – und dann wieder spannend wie ein Krimi. Wussten Sie zum Beispiel, dass ein Zuviel an Pflege(mitteln) und Duschgels Sie eher in Richtung Stinktier driften lässt, statt Sie wohltuend duften zu lassen? Dass hingegen die klassische Pubertätsakne weit mehr als ein kosmetisches Problem ist und beizeiten behandelt werden sollte?
Der Eberhofer ist wieder da! Ja, genau, der bayerische Ermittler. Auch diesmal lässt seine Schöpferin Rita Falk ihn in allerlei Rätsel quasi hineinfallen. Schuld daran hat, so der Titel, die Weißwurstconnection. Das ist spannend und vergnüglich wie eh und je. Und – keine Angst. Eberhofer wird noch Zeit genug finden, die Gulaschsuppe von seiner Oma zu futtern. Und ihren Apfelkuchen auch. Und wenn Sie schon nicht Enkelin oder Enkel von Eberhofers Oma sein können, finden Sie im Anhang immerhin die Rezepte. Zum Nachkochen.
Von Bayern nach Finnland: Zwar ist das geheimnisvollste der skandinavischen Länder außerhalb der eigenen Grenzen längst kein Neuland – und hält trotzdem noch genug Überraschungen parat, wenn man sich mal auf den Weg macht. So wie für Tim und Bullwinkel, zwei Typen, die vom Glück bislang nicht so arg gesegnet waren. Von einer Elchjagd in Finnland versprechen sie sich, dass das anders wird. Vor allem wollen die zwei, wen wundert's, endlich mal Erfolg bei Frauen haben. Aber nicht alles, was man sich vornimmt, gelingt eben auch. Wer dieses Buch genießen will, sollte eine ausgeprägte Vorliebe fürs Schräge mitbringen.
Auf ein echtes Liebhaberstück macht uns der Berliner Journalist Erwin Halentz aufmerksam: 150 Jahre Warschauer Pferde-Straßenbahn. Die erste Linie nahm den Betrieb im Dezember 1866 auf, vor genau 150 Jahren. Warschau war somit die erste Stadt in den heutigen Grenzen Polens, die über einen Straßenbahn-Verkehr verfügte. Seinerzeit gab es generell nur neun europäische Städte mit Pferde-Straßenbahn, darunter Paris und Berlin. Die Länge der Linie betrug sechs Kilometer und war für den Güter- und Personenverkehr zwischen dem Wiener Bahnhof und dem Wilna- und Terespol-Bahnhof auf der anderen Seite der Weichsel gebaut worden. Voraussetzung für die Lektüre des kenntnis- und faktenreiche und zudem großzügig bebilderte Buch von Darius Walczak sind gute Kenntnisse der polnischen Sprache.
Darius Walczak: Warszawskie tramwaje konne. Eurosprinter Verlag; 109,00 PLN(Bestellmöglichkeit unter www.eurosprinter.com.pl). Der Preis in Euro richtet sich nach Tageskurs, als Richtgröße seien 26 Euro angegeben.
Yael Adler: Haut nah. Droemer Verlag; 19,99 Euro.
Rita Falk: Weißwurstconnection. Deutscher Taschenbuch Verlag; 15,90 Euro.
Rochus Hahn: Die Kunst, Elch-Urin frisch zu halten. Goldmann Verlag; 9,99 Euro.