Ford Edge: Das Auto, das um die Ecke gucken kann

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In Sachen SUV ist Ford eigentlich gut aufgestellt. Vor allem der Kuga hat sich zu einem Kassenschlager gemausert. Doch mit dem darüber angesiedelten Premium-SUV Edge wollen die Kölner nun auch Kunden bei Audi, Mercedes-Benz, BMW und Co für sich gewinnen. Dieses Segment wird der Hersteller in Zukunft verstärkt ins Auge fassen. So sollen in den nächsten Jahren fünf neue oder detailliert verbesserte SUVs eingeführt werden. Entwickelt wurde der Edge gemeinsam mit Mondeo, S-Max und Galaxy. An der Größe im Vergleich zu den anderen Kandidaten hat es also nicht gemangelt.

Beim Namen „Edge“, also eigentlich „Ecke“, könnte manchem Liebhaber dieser Kategorie von Fahrzeugen schon einmal ein leichter Schauer des Entsetzens über den Rücken laufen. Doch der „Edge“ ist weiß Gott nicht so fürchterlich eckig, wie es der Name eigentlich vermuten lassen müsste. Dessen ungeachtet fehlt es ihm nicht an der notwendigen Wucht im Auftritt: 4,81 Meter lang, 1,93 Meter breit und 1,70 Meter hoch ist das neue SUV. Das ist dann wahrlich kein Kompakt-SUV mehr. Aber immerhin hat Ford damit ja auch Konkurrenten wie den Audi Q7, den BMW X5, den Mercedes ML, den VW Touareg oder den Jeep Cherokee ins Visier genommen. Marktführer also.

Dennoch ist der optische Auftritt des Ford Edge nicht weichgespült und geht anonym in der Masse unter. Ecken und Kanten finden sich demzufolge – Nomen est omen – sowohl auf der Motorhaube und in der Seitenansicht. Auf der Front erwarten den Betrachter der gewohnte sechseckige Ford-Kühlergrill und die entsprechenden, dazugehörigen schmalen Scheinwerfer. Das Heck wird dominiert durch zwei mit einer Spange verbundenen LED-Leuchten in der typischen Ford-Rauten-Anbringung.

Nicht gewöhnungsbedürftig und auch nicht mit unnötigen Knöpfen und Schaltern überladen ist das Interieur. Das gilt vor allem für die sichtlich aufgeräumte Mittelkonsole. Dank eines Radstandes von 2,85 Meter findet sich auch für groß gewachsene Zeitgenossen genügend Platz. Bei den Motoren stehen zwei Diesel-Aggregate mit zwei Litern Hubraum sowie 180 und 210 PS zur Wahl. Alle Modelle sind stets mit Allradantrieb ausgerüstet. Die stärkere Antriebsvariante ist mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verbaut. Eine erstmals von Ford eingesetzte adaptive Lenkung sorgt in Verbindung mit der Multilink-Hinterachse für einen ausgewogenen und dynamischen Fahrauftritt.

Beeindruckend sind die Anzahl und das technische Vermögen der zahlreichen Assistenz-Systeme. Der Kunde findet unter anderem eine automatische Abstandsregelung, Fußgängererkennung und eine Notbremsfunktion wieder. Doch der Ford Edge kann sogar „um die Ecke gucken.“ Das verdankt er einer sogenannten Split-View-Kamera für knifflige Verkehrssituationen. Sie versetzt das Auto in die Lage, nach links und rechts zu schauen, ob „die Luft rein ist. Und noch ein Alleinstellungsmerkmal zeichnet den Ford Edge aus: Das sogenannte Noise Cancellation System kennt man eigentlich nur von den Produzenten guter Kopfhörer. Dabei überwachen nicht nur drei Mikrofone am Dachhimmel den Lärmpegel im Innenraum. Eine Elektronik kompensiert zudem auftretende Störgeräusche mit einem entsprechenden Gegenschall. Wunder der akustischen Technik.

Wie die Premium-Konkurrenz bietet Ford im Edge auch eine Heckklappe an, die nach entsprechender Fußbewegung unter den Stoßfänger elektrisch aufschwingt. Hinzu kommt eine Rücksitzlehne, die auf Knopfdruck umklappt. Der Laderaum bietet ein Fassungsvermögen von 602 Liter. Das neue SUV-Flaggschiff von Ford kostet ab 42.900 Euro. Greift man jedoch in die reichlich gefüllte Zubehörkiste, lässt sich der Preis ohne Mühe bis an die 60.000 Euro treiben. Im Vergleich zu etlichen anderen vergleichbaren Angeboten der deutschen Premium-Hersteller ist das immer noch günstig zu nennen.

Relativ günstig jedenfalls.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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