Lehrreich, erfolgreich und rund 210.000 Zuschauer an insgesamt vier Tagen: Das ist die beeindruckende Bilanz des Besucher-Aufkommens der ADAC Rallye Deutschland, die am Wochenende zum letzten Mal mit Start und Ziel in Trier ausgetragen wurde. Im kommenden Jahr wird der deutsche WM-Lauf nach insgesamt 14 Jahren Rallye-Weltmeisterschaft von der Mosel ins Saarland umziehen. Der amtierende Weltmeister Sébastien Ogier sicherte sich dabei nach langer Durststrecke in diesem Jahr (letzter Siege zuvor bei der Schweden-Rallye im Februar) den Erfolg beim „Heimspiel“ seines Arbeitgebers Volkswagen vor den beiden Hyundai-Piloten Dani Sordo (Spanien) und Thierry Neuville. (Belgien.)Doch ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft besteht nicht nur aus den WRC-Fahrzeugen, den sogenannten World Rallye Cars. Die viertägige Mammut-Veranstaltung mit insgesamt 18 Wertungsprüfungen über rund 310 Kilometer ist auch die beste und härteste Schule für den Nachwuchs, der sich dort mit den Besten seiner Klasse messen kann. Und das auf identischen Prüfungen, wie sie auch die absoluten Spitzenfahrer zu meistern haben.
Bestes Beispiel dafür, wie junge Talente gesichtet und gefördert werden, ist der ADAC Opel Rallye Cup. Der Opel ADAM war das meist verbreitete Auto beim deutschen WM-Lauf in diesem Jahr. Insgesamt 22 ADAM waren – entweder im ADAC Opel Rallye Cup – oder in der leistungsstärkeren Kategorie der WRC mit den 190 PS starken ADAM R2 im Feld der Teilnehmer vertreten.
Den Löwenanteil stellten die Fahrzeuge aus dem ADAC Opel Rallye Cup, die im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland gleich zwei Wertungsläufe austrugen. Die Nachwuchsfahrer in ihren 140 PS starken ADAM Cup begeisterten die Fans an den Strecken mit engen Kämpfen und kompromissloser Fahrweise. Der deutsche WM-Lauf war die adäquate Kulisse für die Meisterkrönung: Der 22-jährige Finne Jari Huttunen sicherte sich mit seinen Saisonsiegen vier und fünf vorzeitig den Titel in Europas stärkstem Rallye-Markenpokal.
Kämpften die ADAM Cup-Piloten innerhalb des Markenpokals um eine interne Wertung, so ging es für die Fahrer der insgesamt sechs Opel ADAM R2 in der Wertungsgruppe RC4 nicht zuletzt um den Wettbewerb mit den Konkurrenzfahrzeugen von Peugeot und Ford. Und diesen vermochte die Rüsselsheimer Abordnung äußerst erfolgreich zu gestalten: Opel-Werkspilot Marijan Griebel (27, Hahnweiler) sicherte sich bei seinem Heimspiel den dritten Klassensieg in Folge und machte damit den angestrebten Hattrick bei der ADAC Rallye Deutschland klar. In der Gesamtwertung fuhr der Opel-Werkspilot mit seinem 190 PS starken ADAM R2 als drittbester Pilot eines frontgetriebenen Fahrzeugs auf den 18. Rang. Griebels Stallgefährte Julius Tannert (26, Zwickau) komplettierte den Triumph des ADAC Opel Rallye Junior Teams mit dem zweiten Platz; der Niederländer Timo van der Marel wurde in seinem Kunden-ADAM R2 Vierter.
Für Tamara Molinaro (18, Como) und ihre Beifahrerin Ilka Minor (41, Klagenfurt) ging es bei der ADAC Rallye Deutschland nicht um Punkte und Platzierungen, sondern um das Sammeln weiterer Erfahrungswerte. Das italienische Nachwuchstalent wird in einem gemeinsamen Entwicklungsprogramm von Opel, Red Bull und Pirelli systematisch an höhere Aufgaben im Rallyesport herangeführt. Im Opel ADAM R2 war das italienisch-österreichische Damenduo im Rahmen des deutschen Gastspiels zur Rallye-WM als sogenanntes Vorausfahrzeug unterwegs.
Text: Jürgen C. Braun/Opel
Fotos: Opel