Buchtipp – Su/Rorick: Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet

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Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau. Meine Mom hat mir ein T-Shirt mit diesem Zitat darauf geschenkt. Eigentlich bin ich deshalb auf die Idee gekommen. Na ja, und dann habe ich vier Jahre studiert und mich für zwei Jahre in das Graduiertenprogramm an der Uni eingeschrieben,für Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Neue Medien. Jetzt bin ich beinahe in meinem letzten Jahr und muss versuchen, meinen künftigen Abschlussin einen Beruf zu verwandeln und gleichzeitig so etwas wie ein Leben zu führen, während ich den Riesenhaufen Schulden aus dem Studiendarlehen abstottere. Undgenau in dieser Situation hat mir meine Mutter ein T-Shirt geschenkt, das, wie sie glaubt, alle meine (sprich: ihre) Probleme löst.

Schlimmer noch: Sie hat versucht, mich dazu zu bringen, es auch zu tragen. Und zwar in der Uni. Ihr fragt euch, wie meine Mutter eine 24-Jährige, die sichpraktisch schon jahrzehntelang selbst anzieht, dazu bringen will, ein bestimmtes Kleidungsstück zu tragen? Dann kennt ihr meine Mutter nicht. Beziehungsweise ihren hinterhältigen Charakter.

Bridget Jones ist zurück. Na, nicht ganz, denn Bridget hat ja tatsächlich den Mann ihres Lebens gesucht. Lizzie Bennet tut das nicht, die ist nämlich ganz froh mit ihrem Single-Leben. Jedenfalls nicht single but looking, sondern es ist gut, wie es ist. Ihre Mutter sieht das anders, übrigens bei all ihren Töchtern: Ohne Mann kein Glück. Das klingt sturzkonservativ, ist aber die Basis für alles Amüsante, was sich hier ergibt.

Eine vergnügliche Lektüre – und ein durchaus aktuelles Thema. Denn aktuellen Untersuchungen zufolge sind junge Menschen derzeit sehr wohl bestrebt, schnellstmöglich Familien zu gründen. Nix mit Rebellion oder so. Da ist Lizzies Mutter wohl doch moderner, als es auf den ersten Blick scheint.

Bernie Su/Kate Rorick: Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet. Rowohlt Verlag (rororo); 9,99 Euro.

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