Citroën Jumpy/Peugeot Expert: Zwei im Doppelpack

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Der PSA-Konzern will mit der Höherpositionierung seiner Neuauflagen Citroën Jumpy und Peugeot Expert ein Zeichen setzen. Der Kunde soll sich in den neuen Allroundern wohler fühlen als bislang, die Franzosen wollen sich so ein größeres Stück vom Kuchen des lukrativen Nutzfahrzeugmarktes abschneiden.

SP-X/Lieu-Saint-Amand/Frankreich. Ob und was man als spannend empfindet, hängt immer von der Perspektive ab. So auch bei Nutzfahrzeugen: Für die Kunden ist das Thema grundsätzlich wenig emotional und daher auch allenfalls mäßig spannend – doch für die Autokonzerne ist es ein mächtiges Geschäftsfeld. Und weil das so ist, bemühen sich die Hersteller darum, selbst an der Nutzwertfront für Begeisterung zu sorgen, was durchaus zunehmend gelingt. So stehen Citroën und Peugeot kurz davor, die nunmehr seit fast einem Jahrzehnt nahezu unverändert angebotenen Kleinbusse Jumpy und Expert als Neuentwicklungen in den Markt zu bringen.

Dabei handelt es sich nicht etwa um einen weiteren Aufguss, sondern um ein grundlegend revidiertes Modell. Als Plattform dient die sogenannte EMP2-Basis, auf der auch sämtliche Pkw fußen, die der Konzern in jüngster Zeit herausgebracht hat. Mit diesem Schritt will PSA das Segment nicht nur in die Moderne führen, sondern auch dessen Wertigkeit steigern. Wie komfortabel, leise und souverän man sich in den neuen Alleskönnern mit verbessertem Geräuschverhalten tatsächlich bewegt, konnte noch nicht geklärt werden.

Bei den Triebwerken und Getriebesorten sind jedenfalls zunächst nur moderate Anpassungen zu verzeichnen. Die neue BlueHDI-Generation ist aber schon einmal am Start, mit Leistungswerten zwischen 70 kW/95 PS und 132 kW/180 PS sowie Verbräuchen von fünf bis sechs Litern. Bei den Getrieben setzt man auf klassische Schaltboxen, automatisierte Sechsganggetriebe (geringe Kosten) sowie auf den traditionellen Wandlerautomaten mit ebenfalls sechs Stufen.

Spätestens 2018 soll eine Achtgangautomatik nachgereicht werden – schon alleine, um strenger werdende Emissionsnormen zu erfüllen. Zahlreiche andere Details dürften jedoch schon ab Marktstart für Fortschritt im Vergleich zur auslaufenden Generation sorgen. Der aus den Pkw stammende Schaltkauf ist ein richtiger Handschmeichler, die Stühle machen zumindest beim ersten Probesitzen einen angenehmen Eindruck, und die klare Architektur wirkt auch solide verarbeitet. Aber kein PSA-Auto ohne schrullige Eigenheiten: Warum prangt das Rädchen für die Fahrersitzbeheizung griffgünstig auf dem Armaturenbrett, während selbiges für den Beifahrer deutlich schwieriger zugänglich am Sitz selbst befestigt ist?

Sei es drum, beim Thema Fahrerassistenz, Funktionskomfort und Sicherheit haben die PSA-Ingenieure richtig rangeklotzt. Abstandswarner, autonomes Bremssystem, Headup-Display – alles bestellbar. Eine vielfältige Sensorik inklusive Kamerasystem wacht darüber, dass Mensch und Wagen bei Kontrollverlust möglichst glimpflich davonkommen. Ein aktiver Tempomat beobachtet den Verkehr und passt die Geschwindigkeit an, besitzt allerdings noch keine Bremsfunktion. Die wird aber auch noch kommen.

Ein modernes Touchscreen-Navigationssystem mit Echtzeit-Verkehrsinfo und zahlreichen Sonderfunktionen wie Kraftstoffpreis-Durchsage oder Wetterdienst soll den Komfort und Nutzen weiter erhöhen. Als Weltneuheit gar feiert PSA die Möglichkeit, jetzt auch die seitlichen E-Schiebetüren per Fußbewegung öffnen und schließen zu können. In der Tat keine unpraktische Sache beispielsweise im Regen und mit vollen Händen.

Selbstredend haben die Gestalter des Innenlebens versucht, die Praxistauglichkeit mit zahlreichen Ablagen in den Türen, Fächern unter den Sitzen und Halterungen für etwaige Elektronikgeräte hochzuhalten. Und auch die Nutzlast von 1.400 Kilogramm ist eine Ansage an den Wettbewerb, welcher derzeit meist knapp darunter liegt. Es gibt darüber hinaus jetzt drei statt zwei Fahrzeuglängen (4,60 bis 5,30 Meter), um für möglichst viele Interessenten das richtige Angebot bereitzuhalten. Statt Zusatzbezeichnung bekommen die Pkw-Varianten künftig übrigens einen eigenen Namen. So kann man neben dem Citroën Jumpy auch einen Spacetourer kaufen sowie einen Peugeot Traveller (statt Expert). Zu den Preisen äußern sich die Franzosen noch nicht, geloben deren Veröffentlichung aber zeitig. Immerhin soll die Nutz-Profis schon im Sommer bei den Händlern stehen. Aktuell kostet der Expert Kastenwagen netto ab 21.820 Euro, den Jumpy gibt es für 22.070 Euro.

Text: Spot Press Services/Patrick Broich
Fotos: Citroën, Peugeot

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