Gwyneth Paltrow, Cameron Diaz und Orlando Bloom werden im Untertitel als Testimonials herangezogen. Das ist inhaltlich gerechtfertigt und sicher werbewirksam, unbedingt nötig wäre es nicht. Denn Clean Eating kann auch aus sich heraus vor der kritischen Leser(innen)schaft bestehen.
Was zu deutsch sauberes Essen bedeutet, ist eine Spielart der bekannten vitalstoffreichen Vollwertkost. Gluten und Laktose allerdings sind im Unterschied zu ihr tabu, wenigstens in den ersten drei Wochen. Milchprodukte sollten im Zweifelsfall von Schaf oder Ziege genossen werden, sofern man ungewöhnlich oft mit Erkältungen zu tun hat – da wiederum trifft Alejandro Junger ganz den Nerv ähnlich strukturierter Ernährungsempfehlungen wie denen von Dr. Max Otto Bruker, womit wir wieder bei der klassischen Vollwertkost wären. Nüsse, Hülsenfrüchte, bestimmte Getreide, Gemüse und Obst sind Grundzutaten, die vielfach variiert werden können, auch vegan.
Clean Eating muss nicht, so versichert der Autor, zwingend mit hohem Aufwand beim Kochen einhergehen. Nützlich ist gerade unter dem Aspekt seine Übersicht der unentbehrlichen bzw. sinnvollen Küchengeräte und Grundzutaten. Ob die ebenfalls empfohlenen Superfoods bzw. Nahrungsergänzungen (z.B. Macapulver) nötig sind, sei dahingestellt; empfohlen werden sie aber auch von anderen kulinarischen Naturfans – gerade bei Maca sei an der Stelle an das Pink Elephant Cooking von Heather Donaldson und Martin Riedel erinnert.
Fazit: Wer profitiert davon? Sicher alle Erwachsenen, die sich zum kalendarischen Beginn der Jahreszeit eine Frühjahrskur von innen gönnen wollen. Anpacken kann man sie jetzt schon, und zwar ohne große kulinarische Entbehrungen – auch wenn die wärmere Jahreszeit de facto noch ein wenig weiter weg ist.
Alejandro Junger: Clean Eating. Südwest Verlag; 19,99 Euro.