Wir hatten es in der gestrigen Nachricht an dieser Stelle bereits geäußert: Abgerechnet wird am Ende der Veranstaltung. Prompt gab es in der vorletzten Etappe rund um die Hafenstadt Agadir heftige Turbulenzen: Sainz, der nach Gewinn der Etappen 2 und 3 das Feld anführte, bekam bei Kilometer 78 heftige technische Probleme, blieb stehen und musste auf das Fast Assistance- Fahrzeug warten. Das konnte auch nicht helfen, nahm den gestrandeten Peugeot 2008 DKR ans Seil und brachte ihn ins Camp. Enormer Zeitverlust plus Zeitstrafe führten dann zur Aufgabe. Ob Sainz doch noch zur letzten Etappe heute startet, ist ungewiss. Somit erbte Nasser Al Attiyah auf dem Mini des Quatar Racing Teams den Spitzenplatz, den er nun mit etwa 16 Minuten nur noch ordentlich ins Ziel Agadir bringen muss.
Yazeer Al Rahji auf dem Overland-Toyota Hilux schob sich somit auf Platz 2, zumal der die 4. Etappe gewann vor dem Quatari. Schon auf Rang 3 lief Sébastien Loeb ein, der den zweiten Peugeot von ganz hinten in souveräner Weise nach vorne trieb und insgesamt nahezu 70 Teilnehmer überholte. Es folgten Vasilyev und de Villiers auf Toyota. Im Gesamt-Klassement liegt nun Al Attiyah an der Spitze vor Al Rahji, Vasilyev, de Villiers, Poulter. Vier Toyotas als Paket, es wird für den Finnen Hirvonen auf dem ersten X-raid-Mini schwer, sich da noch durch zu beißen auf der letzten Etappe. Dass die 4 Toyotas nun auch noch Jagd auf den führenden Quatari machen, darf als sicher angenommen werden. Der ist aber solche Situationen gewohnt und wird sich auf dem letzten Rundkurs die Butter wohl noch kaum vom Brot nehmen lassen, zumal er einen recht sicheren Zeitvorsprung aufweist.
Die Marokko-Rallye als vorletzter Lauf zum Cross Country- Weltcup macht ihrem Namen als kleine Dakar alle Ehre.Text: Frank NüsselBilder: Teams