Mit Kraft, Stärke oder auch Gewalt wird das italienische Wort Forza ins Deutsche übersetzt. Forza, so heißen auch gleich zwei Motorroller im Programm des japanischen Zweirad-Riesen Honda. Seit 2013 ist bereits der Forza 300 auf dem Markt, jetzt stößt der Forza 125 dazu. Mit dem für Leichtkraftroller zulässigen Leistungsmaximum von 11 kW/15 PS ist er ein kräftiger Bursche und auch das maximale Drehmoment von 12,5 Newtonmeter kann sich in dieser Klasse sehen lassen. Optisch ist der ab 4.890 Euro erhältliche Forza 125 dagegen kein Kraftmeier: Mit seinen zierlichen LED-Scheinwerfern sowie den zarten LED-Tagfahrleuchten und in der mattweiß-metallicblauen Lackierung sieht er eher gediegen-elegant aus.
Das Fahren geht ausgesprochen leicht von der Hand: Zündung einschalten, einen der beiden Bremshebel ziehen, Motor starten – los geht’s. Schalten und kuppeln kann man, wie bei aktuellen Motorrollern üblich, vergessen, denn das erledigt die Variomatik ruckfrei und ohne Zugkraftunterbrechung. Freilich werkelt der wassergekühlte Einzylindermotor deutlich vernehmbar mit hohen Drehzahlen, wenn man Leistung abfordert; unangenehme Vibrationen sendet er dabei aber weder in die Lenkergriffe noch in den Sitz aus. Mit 108 km/h gibt der Hersteller die Höchstgeschwindigkeit an, 110 zeigte der Tacho bei einer freudvoll absolvierten Testrunde im hügeligen Spessart.
Nein, man ist kein Verkehrshindernis mit diesem 125er Roller, weder auf der Geraden noch in Kurven. Das Fahrwerk ist gut ausbalanciert und die Schräglagenfreiheit ausreichend bemessen, so dass eine zügige Gangart keinerlei Problem darstellt. Das wird vom guten Windschutz, einer angenehm hohen, bei Bedarf sechsfach verstellbaren Scheibe unterstützt. Turbulenzen sind bei einem durchschnittlich großen Fahrer ebenfalls nicht zu verzeichnen. Einwandfrei ist auch die Verzögerung des Forza 125: Die beiden Scheibenbremsen vorne und hinten packen kräftig zu, ein fein regelndes ABS ist im Fall der Fälle zur Stelle und verhindert Radblockaden zuverlässig.
Bei forcierter Fahrt verbraucht das kräftige Zweirad mit 2,9 Litern angemessen wenig; im Stadtverkehr sollte er ebenfalls sparsam sein, denn er bringt serienmäßig eine sehr dezent arbeitende Start-Stopp-Anlage mit. Da der Tank 11,5 Liter fasst, ist eine Reichweite von deutlich über 300 Kilometern gegeben. Der Fahrer wird großzügig untergebracht, auch das Staufach unter der weit öffnenden Doppelsitzbank ist geräumig: Zwei Integralhelme finden anstandslos Platz.
Weil auch die Lenkerschalter und Hebel im Cockpit sowie die Armaturen durchaus wertig wirken, erscheint der Preis des Forza 125 von 4.890 Euro noch als akzeptabel – er ist aber kein Sonderangebot, sondern zählt zu den hochwertigen Angeboten in der Leichtkraftroller-Kategorie. So ist beispielsweise eine 12-V-Steckdose im Handschuhfach serienmäßig. Zudem offeriert Honda allerlei typspezifisch entwickeltes Zubehör: Dazu gehört neben einem Gepäckträger auch ein farblich abgestimmtes 35-Liter-Topcase, für das auch eine Innentasche lieferbar ist. Ebenfalls im Angebot sind fünfstufig regelbare Heizgriffe, eine Lenker- und Tachometerverkleidung und eine Alarmanlage.
Momentan hat der Forza 125 allerdings einen starken Konkurrenten im eigenen Haus, nämlich das namensgleiche 300er Modell. Im Rahmen der „Wanted-Aktion“ wird der erst 2013 auf den Markt gekommene Forza 300 (19 kW/26 PS, Führerschein A2) zum gleichen Preis von 4.890 Euro angeboten wie der Forza 125. Das ist ein Preisvorteil von 765 Euro gegenüber der Honda-Preisempfehlung. Wer den 125er nicht wegen der A1-Lizenz anzuschaffen gedenkt, sollte über den 300er nachdenken: Er fährt sich weitaus souveräner, ist mit 125 km/h deutlich überlandtauglicher als der kleine Bruder (108 km/h) und weist mit dem Combined-Brake-System auch ein höherwertiges Bremssystem auf.
Text: Spot Press Services/Ulf Böhringer
Fotos: Honda, SP-X