CD-Tipp Milou & Flint: Orange bis blau

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Das Cover wirkt wie aus der Zeit gefallen, wie handgemalt. Und das, was die beiden Musiker über ihr Tun erzählen, passt dazu. Sie bedienen sich zahlreicher Instrumente. „Auch unsere Spielarten der Instrumente sind vielfältig. Wir benutzen zum Beispiel einen Geigenbogen, wo er normalerweise nicht hingehört, oder klopfen die Gitarrensaiten. Eingebaut haben wir auch Geräusche von einer Heizung und von Töpfen sowie das Rascheln von Tüten“, beschreibt Flint das Klangspektrum auf Orange bis blau. Und wer sich mit der Geschichte des Eurovision Song Contest auskennt, denkt an den Jahrgang 1979. Damals sangen die Schweizer Peter, Sue & Marc, verstärkt um Pfuri, Gorps und Kniri, ein Loblied auf Trödler & Co., brachten die Instrumente aus dem Trödelladen gleich mit auf die Bühne – und erwiesen sich dann doch als ihrer Zeit voraus.

In der Tradition von Bands wie Peter, Sue & Marc sehen sich die beiden durchaus, geben Simon & Garfunkel ebenso als Inspirationsquellen an wie Belle & Sebastian, aber im Grunde haben wir keinen Plan und basteln einfach drauf los“, erzählt Milou. In Zeiten, in denen das Musikgeschäft die Betonung oft genug auf den zweiten Teil des Wortes legt, wirken die beiden tatsächlich wie eine Ausnahmeerscheinung. Dazu passt auch die Art, wie sie sich kennenlernten: „Als hätte es tatsächlich so sein sollen, dass Milou in der Fußgängerzone mit ihrem Akkordeon saß und gesungen hat und ich zufällig in Hamburg nach einem Termin dort vorbeikam. Da kamen wir ins Gespräch, ahnten aber natürlich nicht, dass wir bald darauf gemeinsam Musik machen würden“, erinnert sich Flint. Orange bis blau geht also durchaus auch als musikalische Zeitreise durch.

Milou & Flint: Orange bis blau (That Sunday Recordings/Membran)

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