Buchtipp – Lisa Gardner: Schmerz

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Stellen Sie sich vor, Sie seien absolut schmerzunempfindlich. Das kommt als genetische Störung bei Menschen vor – selten. Was sich im ersten Moment nach einer praktischen Einrichtung der Natur anhört, zeigt sich bei näherer Überlegung als permanente Lebensgefahr. Weil der Schmerz als Warnsignal, als lebenswichtiges Warnsignal, bei Erkrankungen und Unfällen nicht auftritt. Da wird im Alltag schon tägliches Duschen zur aufwändigen Aktion – weil man zuvor die Wassertemperatur prüfen muss, damit man sich nicht verbrüht.

Dr. Adeline Glen ist von dieser genetischen Störung betroffen. Erkannt wurde sie bei der damals Dreijährigen. Sie arbeitet erfolgreich als Ärztin, spezialisiert ausgerechnet auf mentale Techniken der Schmerzbewältigung. Diese Arbeit führt sie mit Detective D. D. Warren vom Bostoner Morddezernat zusammen. D. D. wurde während einer Tatortbegehung schwer verletzt, kann sich aber nicht mehr an die Ereignisse erinnern. Nur aus dem Bericht weiß sie, dass sie die Treppe hinunter gestürzt ist und dabei drei Schüsse abgegeben hat.

In der Zwischenzeit hat der „Rosen-Killer“ sein zweites Opfer gefordert. Die Vorgehensweise bei beiden Morden stimmt mit dem Serienmörder Harry Day überein. Der, seit 30 Jahren tot, ist der leibliche Vater von Dr. Glen.Die Tätersuche scheint einfach wie selten, weil bei Adelines Schwester Shana als Täterin endend. Dumm nur, dass Shana im Gefängnis sitzt … wegen 3-fachen Mordes.

Lisa Gardner hat für ihren Thriller einen absolut ungewöhnlichen Hintergrund gewählt. Sie schont weder ihre Figuren noch die Leserinnen und Leser. Wer ohnehin zu Alpträumen neigt, sollte sich die Lektüre lieber einmal mehr überlegen. Wer den Nervenkitzel solcher Bücher liebt, weil's ja zum Glück nur Fiktion ist, kommt an Schmerz freilich nicht vorbei!

Lisa Gardner: Schmerz. Rowohlt Taschenbuch Verlag (rororo); 9,99 Euro

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