Erste Erfahrungen: BMW 2er Gran Tourer

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Nach der erfolgreichen Einführung des 2er Active Tourer vor nicht ganz einem Jahr offeriert BMW den 2er auch in der Stretchversion auf dem deutschen Markt. Beim 2er Gran Tourer, der ab Juni beim Handel steht und auf der Plattform des Active Tourer basiert, bieten die Münchner den ersten Premium-Kompaktvan zu Preisen ab 26.950 Euro für den 218i Gran Tourer an. Der Einstieg in die Dieselwelt beginnt bei 29.250 Euro für den 214d. Der Münchner Familienfreund räubert dann für BMW in bislang fremden Revieren von Ford Grand C-Max und VW Touran. Erstmals haben die Kunden beim 2er die Wahl zwischen einer 5- und 7-sitzigen Version. Ermöglicht wurde das durch einen um 110 mm verlängerten Radstand auf jetzt 2.780 Millimeter und um einer um 214 Millimeter längeren Karosserie. Der 4.556 mm lange, 1800 mm breite und 1.608 mm hohe (+ 53 mm) 2er Gran Tourer bietet ein größeres Platzangebot als der Active Tourer.

Der Gran Tourer bietet ausreichend Platz inklusive Gepäck und zeigt zudem ein Höchstmaß an Flexibilität im Innenraum. Kopf- und Beinfreiheit in den ersten beiden Sitzreihen ist reichlich vorhanden. Bei der serienmäßigen längs um 130 mm verschiebbaren geteilten Rücksitzbank (40:20:40) sind die Lehnen per Knopfdruck umlegbar. Die beiden optionalen Einzelsitze (790 Euro) der dritten Reihe lassen sich, wie bei einigen Wettbewerbern im Fahrzeugboden versenken. Der Wagen bietet zahlreiche Sitzkonfigurationen. Das Ladevolumen reicht von 645 bis 1.905 Liter beim Fünfsitzer hinter die große Heckklappe, die optional für 450 Euro auch elektrisch per Fußbewegung zu öffnen ist. Erwähnenswert ist die niedrige Ladekante. Im edlen und gut verarbeiteten Innenraum findet man mannigfaltige Ablagemöglichkeiten und Becherhalterungen.

Zum Marktstart für den familienfreundlichen Bayern stehen zwei Benzin- und drei Diesel-Turbomotoren, die bereits aus dem Active Tourer bekannt sind, zur Verfügung und der große Selbstzünder ist mit Allradantrieb lieferbar. Als Benziner stehen ein 1,5-Liter-Dreizylinder mit 100 kW/136 PS und ein Zweiliter-Vierzylinder-Aggregat (141 kW/192 PS) zur Wahl. Abgerundet wird die Motorenpalette durch drei Commonrail-Direkteinspritzer, den 1,5-Liter mit 85 kW/116 PS und den beiden Zweiliter-Selbstzünder mit 110 kW/150 PS beziehungsweise 140 kW/190 PS. Die Kraftübertragung auf die Vorderräder erfolgt – mit Ausnahme des 220d xDrive, der serienmäßig über eine Achtgangautomatik verfügt – serienmäßige über eine Sechsgang-Schaltung. Optional für 1.950 Euro ist ist eine Sechsgang-Automatik für den 218i und den 216d erhältlich, die Achtgang-Automatik für den 220i und 218d kostet einen Aufpreis von 2.100 Euro. Bei den Dieselmotoren benötigen im Normverbrauch zwischen 3,9 und 4,9 vom schwarzen Gold auf 100 Kilometern laut Hersteller. Bei den Benzinern liegen die Konsumwerte mit 5,1 bis 6,4 Litern höher.

Für erste Probefahrten stand uns der 220d xDrive Gran Tourer, der ab 40.200 Euro zu haben ist, auf Kroatiens Straßen rund um Zadar zur Verfügung. Der 190 PS starke Turbodiesel erreicht sein maximales Drehmoment von 400 Nm bei 1750 Umdrehungen, entwickelt aber schon weit darunter ordentliche Zugkraft. Damit meistert der fast 1,7 Tonnen schwere Familienwagen in 7,6 Sekunden den Sprint auf Tempo 100. Und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 218 km/h. Im Schnitt konsumiert der Bayer mit Allradantrieb laut Datenblatt 5,1 Liter Diesel pro 100 Kilometer und feuert 128 Gramm CO2 pro Kilometer aus dem Auspuff. Unser Verbrauch lag um zwei Liter darüber. Das serienmäßige Achtgang-Automatikgetriebe schaltet sanft und präzise.In Sachen Fahrdynamik, Komfort und Handling steht die Stretchversion seinem kleinen Bruder – dem Active Tourer – in nichts nach. Ob auf kurvigen Straßen oder welliger Fahrbahnoberfläche federt das gut abgestimmte Fahrwerk straff ab und die Lenkung arbeitet zielgenau. Ein echter BMW eben, der aber vom Platzangebot auf Familien zugeschnitten ist.

Text und Fotos: Ute Kernbach

Nach oben scrollen