Markus Binder am Schlagzeug und Hans-Peter Falkner an der Harmonika: Zusammen sind sie Attwenger. Seit 25 Jahren. Zum Jubiläum erscheint eine neue CD, die zwar ganz anders ist als sämtliche sieben Vorgänger (bei den beiden scheint's keine Wiederholungen zu geben), trotzdem an eines der Frühwerke erinnert: Der Spot von 2015 kann eine Ähnlichkeit zu Most von 1991 nicht leugnen.
Die Songs auf Spot sind kurz gehalten, etwa zwei Minuten. Und sie wechseln sich mit Jingles ab, die halb so lang sind. Im Vergleich zu den ersten Werken setzen die beiden viel mehr Elektronik ein, trotzdem ist das Traditionsbewusstsein unverkennbar: Sei's wegen der eingängigen Melodien, vor allem aber wegen des Dialekts, in dem konsequent gesungen wird. Kana daham und Kana alla versteht man ja spontan, aber oft genug wird man schon recht genau hinhören müssen. Die CD könnte ihren Titel genau so gut mit zwei t haben, denn auf kleinem Raum (zwei Minuten Songlänge) bringen Falkner und Binder schon mal eine gute Portion Ironie unter (Japaner).
Und wenn Sie den Dialekt doch nur bruchstückhaft verstehen, wenn überhaupt? Können Sie Attwenger und auch deren achte CD trotzdem mögen. Dann sind Sie in bester Gesellschaft: Dem legendäre britische Radiomoderator und DJ John Peel ging's genau so mit dem Textverständnis. Attwengers Musik hatte es ihm trotzdem angetan.
Attwenger: Spot (Trikont)