Zwei Entwarnungen vorweg: Man muss nicht zwingend Selbstversorger sein, um diese Drinks zuzubereiten. Und: Sie sind nicht nur gesund, sondern schmecken auch vorzüglich.
Warum ich das gleich betone? Weil Smoothies an sich so was Polarisierendes haben. Man kann sie als Modeerscheinung deuten oder sich fragen, warum man eigentlich einen so merkwürdigen Öko-Brei in sich hineinschütten soll. Andererseits ist es mit den Smoothies so wie mit Sauerkraut, Tofu und anderen Lebensmitteln: Es braucht jemanden, der sich damit auskennt und um die raffinierte Zubereitung weiß. Sonst ist die ein oder andere herbe Enttäuschung (hier im wahrsten Sinne des Wortes) unausweichlich.
Five a day – diese Regel zum gesunden Leben hat sich inzwischen als eine Art Allgemeingut durchgesetzt. Will heißen: Etwa insgesamt 5 x 100 Gramm Obst und/oder Gemüse, möglichst ganz verschiedene Sorten, gelten als Faustregel, um sich gut zu ernähren bzw. aus dem, was die Natur hergibt, das Maximum an Vitalstoffen zu holen.
Und das ist die Crux: Fünf Mal am Tag – wenn man mehr als 10 Stunden beruflich unterwegs ist. Oder in der Mittagspause nicht nur etwas essen muss, sondern auch noch Erledigungen auf der Liste hat. Das sind keine Ausreden, sondern realistische Alltagserfahrungen. Das five a day klingt manchmal einfacher, als es ist.
Man nehme also die Rezepte einer in Sachen Vollwert erfahrenen Autorin (das darf Barbara Rias-Bucher wahrlich von sich sagen), einen guten Mixer – dann sind die höchsten Hürden schon mal genommen. Die Kunst liegt im Zusammenstellen und im Würzen. Dann passen Gemüse und Obst nämlich gut zusammen, ohne dass das Ergebnis aussieht wie Hulk und den Appetit eher bremst als anregt. Chili, Basilikum, Tomate, Rucola, Rhabarber, Sprossen, auch Parmesan (wie gesagt, auf die Würzung kommt's an) lassen sich einsetzen. Wer's also nicht so sehr oder überhaupt nicht süß mag, kommt auch auf seine Kosten. Ein Tipp zum Zeitsparen: Auf 1-2 Tage im Voraus lassen sich Obst- und Gemüsesorten schneiden und im Kühlschrank in geeigneten Gefäßen aufbewahren. Das ist, wenn die Zeit knapp ist, noch effizienter als tägliches Schnippeln – und den Rest macht der Mixer.
Barbara Rias-Bucher: Garten-Smoothies. Gesunde Drinks aus eigenem Anbau. Mankau Verlag; 7,99 Euro.