Baja Russia: Start in den FIA-Worldcup 2015

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Bereits 2014 hatte sich Russland mit der neu konfigurierten Baja Russia Northern Forest, also einer Wochenendveranstaltung, fest in den Jahresterminkalender eintragen lassen. Und damit es garantiert eine winterlich eisige Angelegenheit wird nach den Vorfrühlingstemperaturen von 2014, hatten die Veranstalter die Rallye heuer nochmals weiter nach Norden verlagert. Schlussendlich nutzte auch das nichts, denn: Schnee und Eis waren zwar genügend da, aber softig, matschig und die Temperaturen kletterten auf Vorjahres-Niveau. Ein Teil der letztjährigen Teilnehmer hatte die hohen Kosten, die eklig lange Anreise und überhaupt die ganzen Umstände aus dem Kalender gestrichen und trat einfach nicht an, immerhin bietet ja der Weltcup die Möglichkeit zweier Streichergebnisse. Neue Namen tauchten ebenso auf wie neue Teams, was der Veranstaltung neuen Reiz gab.

X-raid schickte Vladimir Vailyev (Russland) und den Holländer van Loon ins eisige Gefecht. Vasilyev kannte die Rallye vom letzten Jahr schon, für van Loon war es die erste Winterrallye überhaupt. Beide sind wohl erstmal heuer auf die FIA-Team-Meisterschaft in der Cross Country-Szene angesetzt, die ja bereits mehr als halbes Dutzend mal im hessischen Trebur mit Siegtrophäen nachweisbar in den Vitrinen zu bestaunen ist. Was war neu diesmal? Unter anderem, dass ein klar definiertes Sand- und Wüstenteam aus Brasilien, Varela/Gugelmin, die bislang einen von Petrobras gesponsorten Mitsubishi Lancer mit beachtlichen Ergebnissen, auch bei der Dakar eingesetzt hatten, die weite Anreise nicht scheute und einen Toyota Hilux V8-Pickup an den Start brachte. Gleiches Fabrikat fuhren Suominen/Nasman und ersetzten den letztjährigen Sieger Yazeed Al Rahjdi auf gleichem Fahrzeug quasi 1:1, denn auch sie gewannen die Baja Russia. Auf Platz 4 lief zur Überraschung vieler Miroslav Zapletal aus Tschechien ein, der seinen Hummer H3 wahrlich zum ersten Mal im eisig-matschigen Terrain ausführte. Und das hat er prima gemacht! Van Loon landete bei seinem Winter-Debüt auf dem 5. Platz und Vasilyevs 2. Platz erfreute den X-raid-Chef Quandt gar sehr. Es hätte aber noch besser kommen können für das Russen-Team, wenn nicht Vasilyev nicht gleich am ersten Tag mit dem Vorderrad einen im Schnee versteckten Wackermann getroffen hätte, der den Gummi sauber von der Felge schälte. Der Radwechsel dauerte exakt so lange, wie der Russe schlussendlich hinter Suominen lag: 1 Minute und 7 Sekunden. Hätte, wäre, wenn…so ist er nun mal, der Cross Countrysport: eine Veranstaltung unter freiem Himmel, mit allen natürlichen Überraschungen, die es da so gibt. Man darf gespannt sein, WER alles zum 2. und 3. Lauf im Frühjahr antritt, wenn es also mehr Richtung Mitte Europas geht. Und dann wird Sven Quandt froh sein, dass er mit den Plätzen 2 und 5 richtig saubere Punkte abgeräumt hat.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: X-raid

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