Fiat reitet die 500er Welle in allen möglichen Variationen: Der kleine Italiener, der einst „bella Italia“ mobilisierte, ist die große emotionale Säule von Fiat Chrysler Automobiles. Als 500X steht er ab Ende dieser Woche sowohl frontgetrieben, wie auch als Allradler zur Verfügung, und das in einer ungeheuren Menge von möglichen Kombinationen und Individualisierungsmöglichkeiten.
Das Segment der kleinen SUV und Crossover boomt. Immer mehr Menschen gefallen Automobile, die kompakt, aber auch vielfältig nutzbar sind, die mit ihrer außergewöhnlichen Erscheinung eine gewisse Lebensfreude verbreiten, aber auch einen hohen Alltagsnutzen aufweisen. Kurzum: „Hip“ ist in, aber es soll auch mal „Hop“ über das eine oder andere Straßenstück gehen, das nicht eben asphaltiert ist. Genau in diese Lücke stößt Fiat jetzt mit dem 500X. Ein Auto, das ab Ende dieser Woche als „Zwilling“ zur Verfügung steht: Im eher urbanen City-Look und im Offroad-Look mit Unterfahrschutz und Dachreling. Als Fronttriebler oder mit Allradtechnik ausgestattet, tritt er gegen Konkurrenten wie den Opel Mokka, den Renault Captur oder auch den Mini Countryman an.Der Retro-Kleinwagen 500X ist im Vergleich zu seinen Familien-Angehörigen etwas höher gebaut. Aber mit einer Länge von 4,25 Meter und vor allem in der Offroad-Anmutung muss man schon genau hinsehen, um noch die Urform des „Cinquecento“ zu erkennen. Es ist in der Tat schon erstaunlich, was man aus so einer historischen, und im Herzen von Millionen Autofahrer/innen verankerten, Vorgabe an weiteren familiären „Ablegern“ so alles machen kann. Den 500X bezeichnet Fiat selbst in einem Umfeld, das im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um rund ein Drittel wachsen soll, als „unser wichtigstes Modell seit Jahren.“Die Auswahl in jeglicher Hinsicht ist riesig. Das gilt nicht nur für die verschiedenartige Antriebstechnik, sondern auch für deren Einsatzgebiet, Anwendung und Einstellung je nach Witterung oder Gelände. Es gilt aber auch für das mit viel Liebe zum Detail ausgestattete Interieur, für die Informationsflut, die Verbindung mit der digitalen Außenwelt. In diesem Auto, das wird vor allem beim Platz nehmen und bei der ersten Rundumsicht deutlich, steckt in seiner ganzen Wahrnehmung, in den Farben, Formen, der Instrumentierung dem vielfältig nutzbaren Raum bei kleinsten Abmessungen noch jede Menge 500 in seiner Urform. Kein Zweifel als „X“ ist der Neue nicht nur ein namentlicher Marketing-Gag, sondern noch ein richtiger 500. Weiter entwickelt zwar, angepasst und zugeschnitten auf außergewöhnliche Bedürfnisse, aber beileibe nicht aus der Ahnen-Galerie gefallen. Drei Ausstattungsniveaus und zehn Ausstattungspakete warten am virtuellen Wühltisch.
Und womit kann sich der Interessent bei den technischen Angeboten noch auseinandersetzen? In diesem Falle stehen bei den auf der Vorderachse angetriebenen Varianten die Abstimmungen „Auto“, „Sport“ oder „Allwetter“ zur Disposition. Anstelle der „Allwetter“-Einstellung findet man bei den Allrad-Versionen das optionale Element Traction. Auf dieser Basis steht dem Abenteuer-Ausflug nichts mehr im Wege: Bei Bedarf wird nämlich die Antriebskraft durch das Einkuppeln der Kardanwelle auch an die Hinterräder geleitet. Dergestalt gewappnet, machte ein eigens installierter Schneeparcours in den Tiroler Alpen richtigen Spaß.
Verkaufsstart des neuen Fiat 500X ist das kommende Wochenende. Zum Auftakt werden zunächst je zwei Benziner und zwei Diesel zwischen 110 bis 140 PS für den Vortrieb angeboten. Den Antrieb auf beide Achsen gibt es ausschließlich für den zwei Liter großen Diesel mit 140 PS. Ebenfalls nur für die Allrad-Variante kann man auch eine Neungang-Automatik ordern. Die Preisliste für den neuen Fiat 500X beginnt bei 16.950 Euro und endet bei 31.400 Euro. Dazwischen bieten sich unendliche viele Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach Vorliebe und Geldbeutel.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun