Dakar 2015: Defender-Privat-Team ist dabei

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140 verschiedene Automobile (ohne Trucks) haben sich beim Veranstalter ASO für die 2015er Dakar angemeldet. 40-50 davon werden mit mehr oder weniger kräftigen Industriesponsoren antreten, also auch ein gesichertes Budget mitbringen. Die meisten Teilnehmer darf man als privat bezeichnen, Teams also, die die hohen Kosten oft nur mühsam ansparen konnten, um sich das Erlebnis Dakar gönnen zu können. Nur vier der Teilnehmerfahrzeuge stammen von Land Rover, eigentlich jenem Urahn aller echten und Strapazen-resistenten Geländewagen. Aber die Defender-Familie ist ja ursprünglich nicht für Rallye und Rennen konzipiert. Umso beachtlicher, dass sich ein reines Privat-Team aus Deutschland auf die große und schwere Reise begibt: das Dream Dakar Team mit dem Fahrer Ali Gharib und seinem Co Hans Christian Maurer. Ihnen wurde die Startnummer 420 zugeteilt. Gharib war bei der Bundeswehr und seine Begeisterung für die Offroad-Disziplin wurde ihm quasi im Kindesalter mit auf den Lebensweg gegeben. Schon sein Vater hatte einen Defender, der lange das Familienleben mitbestimmte.

HC Maurer ist studierter Elektrotechniker und beide gemeinsam haben bereits etliche Wettbewerbe an vorderster Stelle beendet: die Touareg-Rallye, die Erg Oriental und die El Chott. Wobei Maurer den Hauptjob des Navigators innehatte, wie auch für die nächste Dakar. Der 110er Defender entstand beim Landy-Experten Amadeus Matzker in Köln. Matzker hat unendlich viel Erfahrung mit der britischen Marke und jahrelang erfolgreich selbst hinter dem Lenkrad gesessen. Eine solide technische Basis folglich. Der technische Service liegt in den Händen von Ralf Ehlermann, der dieses Auto seit Matzkers Zeiten begleitet hat. Und da ja auch jemand benötigt wird, der alle Termine, Planungen, Anmeldungen, Quartiere, Ersatzteile etc. unter einen Hut bringen muss, hat das Christian Windfeder übernommen, der jahrzehntelange Erfahrungen in diesen Bereichen mitbringt und selbst Wüstentouren auf zwei und vier Rädern bewältigt hat. Das Team hat 2014 die Baja Poland (Lauf zum FIA Cross Country Weltcup) bestritten, danach den Defender auf den aktuellsten Stand gebracht und war nochmals vor wenigen Wochen in der tunesischen Sahara, um letzte Setup-Entscheidungen zu finden. Verdammt viel Arbeit für ein so kleines privates Team. Die besten Wünsche mögen es begleiten auf dem langen und entbehrungsreichen Weg von und nach Buenos Aires, wenn es am 4. Januar 2015 richtig ernst wird.

Text: Frank Nüssel
Fotos: Teams

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