Buchtipp – Susanne Staun: Blutfrost

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Kein Krimi ohne Pathologen! In der Serie K11 sorgt er für klare Diagnosen und launige Kommentare. Und Joe Bausch als Gerichtsmediziner ist im Tatort fast so populär wie Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär), denen er quasi zuarbeiten muss.

Maria Krause dagegen ist ein ganz anderes Kaliber. Sie liest Gedichte von T. S. Eliot, denkt laut über den düsteren Monat November nach … tatsächlich muss sie sich in ihrem Beruf mit genügend Angelegenheiten befassen, die einem das Leben vergällen. Hier gerät sie in die Fänge der eigenen Familiengeschichte und muss sich zum Ziel setzen, ihren eigenen Zwillingsbruder hinter Schloss und Riegel zu bringen bzw. ihm den Weg dorthin zu ebnen, etwas sarkastisch ausgedrückt. Der Verdacht, auf den Krause ihr Ziel gründet, ist mit Sadismus noch milde bezeichnet.

Man ahnt es: Diese Welt der Pathologie hat mit den beschriebenen TV-Pendants rein gar nichts zu tun. Wer Blutfrost liest, braucht Nervenstärke – das Blut kann einem tatsächlich in den Adern friern.

Susanne Staun: Blutfrost. Klett Cotta Verlag; 17,95 Euro.

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