Baja Hungaria: Feuerwerk für Al-Attiyah

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Wo auch immer der aus dem arabischen Emirat Quatar stammende Rallye-Profi und Dakar-Gewinner aus früheren Jahren auftaucht, hat die Konkurrenz wenig zu lachen. Bei der Baja Hungaria, die durch Puszta und Waldgebiete führt, hatte es kräftig geregnet, der gefürchtete Staub blieb aus, dafür waren die Rallye- Pfade schmierig-glatt.

Das hatte für einige Mitfavoriten fatale Folgen. Yazeed Al-Rahji, der bislang auf dem 2. Rang des FIA-Weltcups Cross Country lag, fiel aus. Stattdessen holte schlussendlich der Quatari Toyotas Kohlen aus dem Matsch. In den ersten beiden Prüfungen sorgten erstmal technische Unruhegeister in seinem V8-Pickup für Irritationen. Dann eben erst recht, also pedal to the metal meinte er und balgte sich fortan vor allem mit dem Mini All4 Racing vom X-raid-Team, der von Orlando Terranova, dem letzten Dakarsieger, pilotiert wurde. Es ging quasi Seite an Seite und der Schlagabtausch in den Wertungsprüfungen ging mal an den Quatari, mal an den Argentinier. So beschränkte sich der im Weltcup Führende, Vladimir Vasilyev, ebenfalls auf einem Mini aus Deutschland, den zu erwartenden 3. Rang zu verteidigen, um möglichst sichere Punkte einzufahren. Das gelang, auch zur Zufriedenheit von Teamchef Quandt, der sich mit den Plätzen 2, 3und Rang 5 für den Kasachen Rakhimbayev gar nicht unglücklich zeigte. Jedenfalls musste Al-Attiyah im Ziel bange Minuten durchleiden, bis sich bei der Addition aller Zeiten ein hauchdünner Vorsprung von 17 Sekunden (!) nach 600 Kilometern Wertungsprüfungen errechnete. Damit hatte der Quatari erneut seinen Biss gezeigt, wenn es um's Ganze geht. Mit seinem 4. Platz verpasste Miroslav Zapletal aus Tschechien knapp das Treppchen mit seinem mächtigen Hummer H3. Enttäuschend das Endergebnis für einen anderen Mitfavoriten: Marek Dabrowski aus Polen, der dem Tempo seiner Vorfahrer mit dem Toyota Hilux V8 nicht folgen konnte. Ein weiterer, hoch gehandelter Teilnehmer war Boris Gadasin (Russland), der in den Vorjahren auf seinem G-Force Proto reihenweise Großveranstaltungen gewonnen hatte, heuer aber über Rang 18 nicht hinaus kam: Ein Grund, diese Veranstaltung schnellstens zu vergessen, und trollte sich ins Zelt. Unter dem Strich lief eigentlich alles für den von Quandt auf den Titel angesetzten Vasilyev: Sein Punktepolster umfasst inzwischen satte 50 Zähler. Und Krysztof Holowczyc? Der musste leider auf dem 4. Mini das Rennen aufstecken, da sein Copilot arge gesundheitliche Probleme bekommen hatte. Schade für den so sympathischen Polen.

P.S.: Lange, nachdem das Endklassement fest stand, sah sich die Jury veranlasst, dem bis dahin aktuellen Zweiten, Terranova, eine Zeitstrafe nachträglich aufzubrummen. Das führte dann in der Nacht zu einer Korrektur des Finalergebnisses: Sieger bleibt Nasser Al-Attyah (Toyota), Zweiter nun Vladimir Vasilyev (MINI) vor Orlando Terranova. Auf den aktuellen Gesamtpunktestand hat das ebenfalls Auswirkungen:1. Vasilyev 192 Punkte/2. Nasser Al Attyah (Toyota) 136 Punkte/3.: Yazeed Al Rahji (Toyota) 120 Punkte.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teams

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