Opel gibt Gas mit neuen Triebwerken

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Sie wissen ganz genau bei Opel, dass da was schief gelaufen ist mit der Wahrnehmung der Marke in der jüngsten Vergangenheit. Opel, das stand einmal für ganz besonders sportliche Modelle. Für eine Edition namens „Corsa Steffi“ beispielsweise, benannt nach einer nicht ganz unbekannten Tennis-Spielerin. Für Fahrzeuge wie den einzigartigen GT mit seiner unverwechselbaren langen Schnauze. Oder den Manta 400, oder auch den Calibra. Alles Autos aus Rüsselsheim, die pure Lebensfreude ausstrahlten und versprühten. Und zwar für unsereins, Autos die bezahlbar und damit auch glaubhaft in ihrer Aussage an die Kundenklientel waren.

Irgendwann aber hatte die Marke mit dem Blitz den Anschluss verpasst, die Schlagzeilen verkehrten sich ins Gegenteil. Wirtschaftliche Tristesse zog ein statt juvenilem Übermut. Opel stand bald für eine angeschlagene deutsche Traditionsmarke. Erst langsam, ganz langsam, zog man sich mit neuen Modellen, mit einer neuen Politik und neuen Strategien wieder aus dem Sumpf. Inzwischen ist wieder von Wachstum die Rede, von Zulassungszahlen, die Mut machen. Und von jungen Leuten, die gerne und voller Stolz wieder Opel fahren. So wie den kleinen Adam. Ein richtiger „Frechdachs“. Bunt, jung, mit sich und seiner Umwelt aufs Feinste vernetzt. Ein Auto, das in die Zeit passt.
Demgemäß setzt Opel seine Offensive weiter fort. Mit einer Kampagne beispielsweise, die das „Umparken im Kopf“ anspricht. Mit echten Typen als Markenbotschafter wie dem permanenten Rasierklingen-Feind Jürgen Klopp. Mit neuer Aktivität und Attraktivität im Motorsport. Und mit neuen Motoren. Denn daran krankte es am allermeisten. Beim Antrieb hinkte die Marke mit dem Blitz hinterher.

80 Prozent des bestehenden Antriebsangebotes will man jetzt bis 2018 erneuern. 27 neue Modelle und 17 neue Motoren sind geplant. Ein Haufen Zeug, das da (nicht nur im Kopf) umgeparkt werden muss. Zwei Selbstzünder und zwei Turbobenziner erweitern ab sofort das Angebot der Triebwerke. Rüsselsheim attestiert Ihnen Sparsamkeit, Sauberkeit (Euro 6) und eine bisher unbekannte Laufruhe. Das alles bei Kraft und Fahrspaß quer durch den „Laden“: von A wie Astra bis Z wie Zafira.

Die beiden 1,6-Liter-Benziner leisten 170 und 200 PS. Die zwei 1,6-Liter-Diesel, entwickeln 110 und 136 PS. Wobei die Opel-Leute bei der Namensgebung der Selbstzünder sehr innovativ waren: Der interne Beiname „Flüsterdiesel“ soll auch nach außen verdeutlichen, dass der ehemalige „Ölbrenner“ spätestens mit der aktuellen Entwicklungsstufe domestiziert worden ist. So ist es den Ingenieuren beispielsweise mit Aluminium und einem maximalen Zylinderdruck von 180 bar gelungen, die Lautstärke im Vergleich zum Vorgänger um zwei Dezibel zu senken. Hört sich erst mal nicht viel an, hört man aber in Wirklichkeit trotzdem. Oder besser gesagt: Hört man eben nicht mehr. Beispielsweise in dem 110 PS starken 1,6 CDTI Ecoflex, den es nur im Astra und im Meriva geben wird. Beide neuen Diesel, also auch die stärkere 136-PS-Version, die wir in einem Astra Sports Tourer fuhren, erfüllen die EU-6-Norm. Den kleinen Diesel gibt es bereits ab 20.640 Euro.

Bei den Ottomotoren erweitern zwei neue Aggregate mit 170 und 200 PS das Angebot. Eingesetzt werden sie im neuen Cabriolet, dem Cascada, in den Astra-Modellen, dem Zafira und auch im Flaggschiff Insignia. Opel setzte bei der Entwicklung seiner Benziner darauf, Durchzugskraft und Laufruhe vor allem im unteren Drehzahlbereich zu verbessern. Mit Overboost schafft es das 170-PS-Triebwerk auf 280 Newtonmeter. Die 200-PS-Version legt sogar 300 Newtonmeter Drehmoment ab 1.650 Umdrehungen hin. Im Vergleich zu den Vorgängern sollen beide Motoren etwa 15 Prozent weniger Schadstoffe emittieren. Parallel dazu soll jedoch eine Steigerung des Drehmoments um 22 Prozent erfolgen.

Die Preisliste für den Insignia mit 1,6-Liter-Ecotec-Motor beginnt bei 28.800 Euro für die Limousine.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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