Buchtipp – Riess & Riess: Born To Be Wild?

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Mama, deine Fleischbällchen sind die besten – besser als bei Ikea! Wenn eine Mutter solch ein Kompliment vom Filius bekommt, ist es Zeit für die Bestandsaufnahme. Generation Ü40 (ja, nicht etwa U100) meldet sich zu Wort.

Jene also, die – biologisch betrachtet – schon Großeltern sind oder sein könnten. Und die trotzdem nicht ins Oma-Opa-Bild passen, mit dem sie selbst aufgewachsen sind. Sie wissen schon, die Oma mit Dutt kocht Marmelade, während Opa, schwerhörig, aber gutmütig, seine Zigarre raucht. Nein, diese Generation hat selbst zu viele bewegte Zeiten erlebt: Auswirkungen der 68er, nicht nur in puncto Familienkonstellationen (remember the Patchwork family?), sondern auch politisch, bewegungshalber (Anti-AKW, Öko-Bewusstsein), kommnikationshalber (PC statt Schreibmaschine) und natürlich das Internet und mit ihm die sozialen Netzwerke.

Zwischen dem Nicht-Mehr-Jung und Noch-Nicht-Alt ziehen die beiden Autor(inn)en eine amüsante, erhellende Bilanz, die bisweilen Lachanfälle provoziert. Zum Beispiel im verzweifelten Versuch, im überaus ökobwussten Freundeskreis viele Personen mit einem einzigen gemeinsamen Abendessen zu erfreuen. Und wie nebenbei erteilen sie dem zeitweise grassierenden gesellschaftlichen Jugendwahn eine amüsante Absage.
Claudia und Stefan Riess: Born to Be Wild? Wie die Generation Ü40 fühlt, liebt und lebt. Deutscher Taschenbuch Verlag; 14,90 Euro.

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