Nissan: Motoren-Ehe mit Cummins (USA)

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Auf der Chicago Motor Show überraschte Nissan vor kurzem das Publikum im Land der (un-)begrenzten Möglichkeiten mit einem Pickup-Sondermodell. Während die Nissan-Pickup-Familie außerhalb der USA als Navara bekannt ist, heißt sie in Nordamerika Frontier. Nun also der neue Nissan Frontier 2,8 TDI Cummins.

Cummins zählt weltweit zu den größten Dieselmotoren-Herstellern, vor allem im Nutzfahrzeugbereich. Diese Motoren-Kooperation zwischen beiden Weltkonzernen besteht seit 2010. Das Überraschende am neuen 2,8 TDI sind seine Kennwerte: Nur 4 Zylinder (was in USA eigentlich eher zum Ziehen von kleinen Karren bevorzugt wird), die aber überaus gut im Futter stehende 200 PS generieren. Das Drehmoment wird entsprechend bombig sein und wird auf eine 8-Gang-ZF-Automatik losgelassen, die sich 8HP 70 nennt und dem neuen 2,8er Selbstzünder-Triebwerk vorbehalten ist. Erstmal zumindest. Ergänzt wird das Nissan-Programm dort durch einen 4 Liter V6-Benziner, der 261 PS liefert und somit schon eher dem American Dream aus Größe und Leistung entspricht. Der kleine Frontier mit seinem 2,5 Liter Turbodiesel und 152 PS bleibt natürlich im Programm. Um aber dem urständigen US-Wunsch nach einem echten Light Truck (so werden in USA die Pickups genannt, die über satte Leistung verfügen) nachzukommen, offeriert Nissan dort auch einen 5-Liter V8-Benziner namens Titan, der dann jenes Drehmoment aufweist, das ausreichend ist, beim Anfahren gleich mal 5-10 Meter Asphaltschicht aufzuwickeln. Dieses Kraftwerk wird unter anderem im Infiniti, der Nobeltochter von Nissan, verbaut. Synergiennutzung also auch inzwischen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Aber zurück zum neuen Frontier 2,8 TDI Cummins: Nicht nur die Antriebsquelle ist neu, sondern auch das Outfit des Fahrzeugs. Es stammt aus den Nissan-Design-Studios in San Diego, die eng mit dem Nissan-Global-Design-Center im japanischen Atsugi zusammenarbeiten. Das Dekor ist dabei ebenso überraschend wie attraktiv ausgefallen und scheint sich eher an die jugendliche Käuferschaft zu wenden, die es seriös-poppig mag. Silber, schwarz und rot überwiegen als Farben in der Folierung, die vorderen Räder (Felgen) sind weiß-schwarz, die Hinterläufe rot-schwarz abgesetzt, was in USA durchaus als mutig bezeichnet werden darf. Elemente aus GFK (Glasfaser verstärkter Kunststoff) und Karbon bis in den Frontspoilerbereich ergänzen das Dekorpaket. Auch wenn Deutschland nicht gerade zu den zulassungsstärksten Pickup-Kundenländern in Europa zählt, für den neuen Frontier 2,8 TDI Cummins wäre hierzulande durchaus ein Marktpotenzial vorhanden. Schön wär's, wenn er spätestens 2015 zu uns käme.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: 4×4 passion

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