Ja, da haben sich etliche Teams mit ihren Prognosen über den möglichen Gesamtsieg doch etwas verspekuliert. Auch der Chronist wurde überrascht gegenüber seiner Einschätzung im Vorbericht an dieser Stelle (www.kues.de vom 14. Februar 2014).
Zwar ließ es der Titelverteidiger Vladimir Vasilyev auf dem Mini des X-raid-Teams gleich im Prolog ordentlich angehen, aber auf dem nur 6,5 Kilometer langen Prolog-Parcours erwischte er zweimal einen verdeckten Felsbrocken, musste ein Rad wechseln und fing sich 4 Minuten ein. Die sind naturgemäß bei starker Konkurrenz an einer Wochenendveranstaltung kaum mehr aufzuholen.
Am nächsten Tag holte er auf den Toyota-Piloten Yazeed Al Rajhi aber kräftig auf und am letzten Tag holte er sich sogar den Tagessieg, was aber unter dem Strich nicht mehr reichte. Mit 1:48 Minuten Rückstand auf den Sieger aus dem Königreich Saudi Arabien verteidigte Vasilyev seinen Vizerang. Teamkollege Martin Kaczmarski, der junge Pole, steckte mit seinem beachtlichen 4.Platz inmitten eines Toyota-Sandwichs des brasilianischen (!!) Teams Varela/Gugelmin und dem bereits bei der letzten Dakar positiv aufgefallenen polnischen Team Dabrowski/Czachor.
Sehr überraschend also, dass die Top-Platzierungen 1 und 3 an Söhne der Wüste, des Sandes und des trockenen Staubes gingen. Die beiden privat eingesetzten BMW X3-CC des X-raid-Teams mit den Russen Misikov und Dmitriev liefen auf den Rängen 6 und 13 ein.
Teamchef Quandt zeigte sich trotzdem rundum zufrieden: Mit diesem Ergebnis können wir gut leben, haben unsere Spitzenteams mit Vasilyev und Kaczmarski doch richtig gut Punkte für den FIA Cross Country Worldcup eingefahren. Im Übrigen werden diese beiden auch weitere Läufe bestreiten, wobei sich der Teamchef aber aus einer ganzen Reihe versierter Fahrer bedienen kann, um auch 2014 den Worldcup ins hessische Trebur zu holen. Nur das zählt wohl und man darf gespannt sein, welche Fahrer noch im Verlaufe des Jahres dafür eingesetzt werden.
Text: Frank Nüssel /CineMot
Fotos: Team