Hannes Wader muss man nicht mehr vorstellen. Erwähnen sollte man aber den ECHO, den er 2013 für sein Lebenswerk erhielt und das vor einiger Zeit erschienene Tribut-Album jüngerer Künstler deren Wader-Interpretationen.
Viele Wader-Produktionen aus der Vinylzeit gibt es längst auf CD. Verschiedene Produktionen für das pläne-Label ab 1979 waren davon nicht berührt. Eine Lücke, die durch Neuveröffentlichungen jetzt erst gefüllt wurde. Liebeslieder gehört dazu, und der Titel verspricht absolut nicht zu viel.
Wenn du meine Lieder hörst, Alles wird so leicht, Schlaf, Liebste – die Titel zeigen schon, dass hier genau das richtige Maß an Pathos gefunden wird, wozu viel Mut gehört. Musikalisch sind echte Ohrwürmer darunter, auch wenn diese Bezeichnung den Charakter der Lieder kaum richtig wiedergeben kann. Es ist aber so, man behält die Melodien im Ohr und hört sie gerne wieder und wieder.
Bekannt geworden – und geblieben – ist Hannes Wader, natürlich, durch ganz andere Töne. Rau und deutlich hat er über Jahrzehnte seine Standpunkte besungen, nicht nur politisch. Wo Franz Josef Degenhardt bitterböse zuspitzend karikierte, nahm Wader immer noch eine Portion Humor mit (Kokain), gerne auch einen guten Schuss Selbstironie (Schön ist die Jugend). Hier zeigt er eine ganz andere Seite, die nicht weniger entdeckenswert ist!