Desafio-Rallye: Erfolgreicher 6-Tage-Test

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Fünf Monate vor der europäischen Einschiffung zur 2014er Dakar-Rallye in Südamerika stand eine Kurz-Dakar an, die entlang des Andenhauptkamms führte. Zwar waren wenige international reputierte Teams am Start, darunter das X-raid- Team, aber die südamerikanische Armada an privaten und Teil-werksunterstützten Teams trat mit Vehemenz an. Die Desafio diente vor allem der Erprobung neuer Komponenten sowie der Verfeinerung diverser Setups für die nächste Dakar.

Nani Roma/Michel Périn auf dem Monster Energy-Mini waren Geheimfavorit. Ihre Markenkollegen, Orlando Terranova/Paulo Fiúza, steuerten den pechschwarzen Branca- Mini, um sich an ihr neues Dienstfahrzeug für die Dakar zu gewöhnen. Vorab darf gesagt werden: Beide machten für Firmenchef Sven Quandt einen exzellenten Job. Am Schluss belegten sie in der genannten Reihenfolge auch die ersten beiden Plätze. Dabei ging es zwar sehr kollegial zwischen beiden zu, aber jeder wollte schließlich nicht nur Tagessiege einheimsen, sondern am Ende auch ganz oben auf dem Treppchen stehen.
Die erste Etappe wurde wegen starker Regenfälle und unbefahrbarer Pfade gecancelt. Etappe 2 holte sich Roma mit sicherem aber nicht überwältigendem Vorsprung von 2,5 Minuten nach 4:42 Stunden Fahrzeit gegen Terranova. Roma: Eine verdammt harte Etappe. Fahrerisch sehr anspruchsvoll, da sehr kurvenreich.

In der Tat lassen die Bilder aus Argentinien eher auf die europäische Akropolis-Rallye schließen. Rang 3 belegte Mastromatteo mit seinem Baja Dune Buggy. Die 3. Etappe forderte Menschen und Maschinen: 466 Kilometer und fast 6,5 Stunden für den Sieger Roma mit 5-Minuten-Vorsprung auf Orly Terranova. Tagesdritte wurden Sargo/Manzur auf einem sehr speziellen Amarok. Etappe Nr. 4 ließ sich Terranova gutschreiben und rückte Roma 3,5 Minuten aufs Konto. Die unterschiedlich strukturierten Etappen kommen mir sehr entgegen, so kann ich mich weiterentwickeln und an den Mini gewöhnen. Das Prototypen-Paar Silva/Ayala durfte sich diesmal auf dem 3. Rang niederlassen. Die 5. Teilstrecke ging dann mit Vorsprung von 2,5 Minuten wieder an Roma vor Terranova. Und wieder gab es einen neuen Tagesdritten: Gandara/Lipez. Die 6. Runde war äußerst lebendig, obwohl die beiden führenden Mini-Teams keine unnötigen Risiken mehr eingingen: Sie wollten schlicht den Doppelsieg für Mini einfahren. Aber: Terranova schlug noch mal zurück und gewann diese Abschlussetappe mit knapp 5 Minuten Vorsprung. Roma kann schließlich auch rechnen: Sein Gesamtvorsprung musste optimal verwaltet werden, was ihm auch gelang. Und Orly Terranova freute sich über seinen zweiten Tagessieg.

In ihm, so zeichnet es sich ab, wächst ein künftiger Dakar-Sieger heran, der sein Temperament auch in entscheidenden Situationen immer mehr in den Griff bekommt. In den anderen Mini-Piloten Peterhansel und Roma wird er aber noch stärkste Gegner vorfinden. Das bolivianische Toyota-Team Bulacia/Lozada auf einem Toyota holte Bronze bei der selektiven Veranstaltung: Sie waren unspektakulär, aber sicher und ohne größere Pannen unterwegs.

Text: Frank Nüssel
Fotos: X-Raid- Team

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