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Patricia Kaas: Chante Piaf. (RWE/H'art)

Der CD ging ein Jahr an Vorbereitungszeit voraus. Ein Jahr lang hat sich Patricia Kaas auf dieses Album intensiv vorbereitet. „Ich wusste gar nicht, dass Edith Piaf so viele Lieder gesungen hat“, staunt Patricia Kaas. Tatsächlich hat die Piaf, die nur 47 Jahre alt wurde, in ihrem bewegten und von etlichen Schicksalschlägen geprägten Leben mehr als 400 Chansons interpretiert. Milord – geschrieben vom jungen Georges Moustaki – und Non, je ne regrette rien dürften hierzulande die bekanntesten sein.

Großes Glück ist es, dass Patricia Kaas diese Lieder nicht einfach covert – was gar nicht möglich wäre, weil Kaas' Leben ganz anders verlaufen ist als das der Piaf. Aber mit Abel Korzeniowski als Projektpartner entwickeln die Lieder einen ganz eigenen Reiz, der zu Patricia Kaas passt. Korzenikowski, polnischer Filmkomponist, der sonst in Los Angeles arbeitet und für seinen Soundtrack zu „A Single Man“ ebenso für einen Golden Globe nominiert wurde wie im letzten Jahr für Madonnas jüngste Regiearbeit „W.E.“, zeigt schon beim ersten Titel, was er vorhatte: „Mon dieu“ sang Edith Piaf 1960, da war sie schon schwer krank, aber auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. „Ich wollte auch den urbanen Charakter ihrer Chansons hervorheben und das Leben auf der Straße von damals auf die Straßen von heute übertragen“, merkt Patricia Kaas an. Klassische Chansons als Kopfkino für unsere Zeit, und tatsächlich sind die Lieder bestens geeignet, Bilder im Kopf zu produzieren. Es ist nicht übertrieben – Augen zu, alle Außenreize und Nebengeräusche ausschalten, schon kommt man sich vor wie in jener Form von Kino, dem Cinema Paradiso ein Denkmal gesetzt hat. Die CD ist der Soundtrack dazu.

Das ambitionierte Projekt Kaas chante Piaf kommt im Vorfeld von Kaas' 25-jährigem Bühnenjubiläum 2013. Neun Konzerte der Welttournee zur CD führen die Französin im nächsten Jahr (März und April) nach Deutschland und Österreich.

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