Buchtipp der Woche (1)

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James Rizzi/Peter Bührer: My New York City.
Marco Polo; 19,95 Euro; als Kunst-Reiseführer 99.90 Euro.

Es sind ja nun nicht die schönsten Schlagzeilen, die uns täglich im Endspurt des US-Wahlkampfs erreichen, und manchmal wird aus einem einzigen Wort aus hitziger Debatte ein titelseitenfüllender Skandal-Artikel. Appetit auf eine USA-Reise macht das alles nicht. Kein Wunder, dass am Stand der Mair-Gruppe bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse zwei Bücher mit auffallend buntem Cover das Publikumsinteresse auf sich zogen. Beide handeln von New York, der gestaltende Künstler – James Rizzi – ist auf den ersten Blick auszumachen, und man fragt sich: Ist das, was so bunt daherkommt, ein seriöser Reiseführer – oder ein gelungener künstlerischer Gag?

Tatsächlich verraten James Rizzi, der Ende 2011 mit 61 Jahren unerwartet verstorben ist, und Peter Bührer ihre ganz persönlichen Empfehlungen rund um den Big Apple – ganz so, wie man es von einem Reiseführer erwartet, aber aufwändiger gestaltet, und an Geheimtipps wird auch nicht gespart. 900 Adressen sind es, längst nicht nur für den großen Geldbeutel. Dazu gehören auch Informationen, wie man mit dem Fahrrad in New York unterwegs ist (eigenartige Vorstellung auf den ersten Blick, oder?) und was zu tun ist, wenn's mal draußen aus Kübeln schüttet. Sorry, hier heißt das it's raining cats and dogs.

Und während das Taschenbuch problemlos mit ins Reisegepäck gehen kann, sollte man den ähnlich gestalteten großformatigen Kunst-Reiseführer à la Rizzi nur zur Vorbereitung nehmen und dann im Bücherschrank lassen. Nicht nur, weil er da besser zur Geltung kommt als im Koffer, sondern wegen Gewicht und Format. Aber die Rizzi-gestalteten Kofferanhänger und die aufzuladende Metro-Karte sollten schon mit nach New York, wenn's so weit ist. So stellt sich der Kunst-Reisefüher – mit stolzem, aber angemessenem Preis – eher als Sammlerstück dar. Und/oder als passendes Weihnachtsgeschenk. Ist ja nicht mehr so arg lange hin.

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