Liebe Leserin, lieber Leser,

bei insgesamt 22 filmischen Werken innerhalb eines halben Jahrhunderts, in denen der Super-Held (wieder mal) den Bösewicht im letzten Moment beseitigt und somit die Welt gerettet hat, werden Sie sicherlich auch das eine oder andere Mal als Zuschauer dabei gewesen sein, wenn Geheimagent 007 im Auftrag Ihrer Majestät an den schönsten und schauerlichsten Orten unseres Erdballs unterwegs war. Am 5. Oktober wurde der bekannteste Agent des Universums 50 Jahre alt. An diesem Tag nämlich kam der erste Streifen („James Bond jagt Dr. No“) in London auf die Leinwand.

James Bond, das waren in all den Folgen nicht nur stahlharte, blitzgescheite und natürlich atemberaubend gut aussehende Titelhelden. Das waren nicht nur jede Menge Bond-Girls, die die Herren Geheimdienstler, von Bond Nr. 1, Sean Connery angefangen, auf den Lust- und Lotterbetten des Film-Universums verschlangen und sich beglücken ließen. 50 Jahre James Bond, das ist quasi auch ein Querschnitt durch die faszinierendsten Exemplare der Automobil-Geschichte. Unikate, die für ihre Rolle als filmischer Nebendarsteller zum großen Teil noch in Amphibienfahrzeuge, Raketenwagen oder unbekannte Flugobjekte umfunktioniert wurden. James Bond liebte demzufolge nicht nur schöne Frauen, sondern auch ebensolche Autos.

Zur großen weltweiten Schurkenjagd gehörten natürlich auch brillante Fahrzeuge, die aus dem Gros dessen, was ansonsten in den Showrooms angeboten wurde, herausragen musste. Wer immer wieder davon profitierte, war nicht etwa ein britischer, sondern ein deutscher Hersteller. Das Haus BMW stellte im kleinen Z3, in der größeren sportlichen Zweisitzer-Ausgabe Z8 und im 750 iL gleich mehrfach ein Unikat, das für das Film-Epos naturgemäß noch mit etlichen Raffinessen aufgewertet worden war.

Doch der britische Herzensbrecher – und Ganovenjäger war ein globaler Autoliebhaber, der vom Citroën 2CV, der legendären „Ente“, über einen Ford Mustang, einen Toyota 2000 GT bis hin zum tauchenden Lotus Esprit dafür sorgte, dass Mensch und Maschine eine ebenso unschlagbare wie formschöne Einheit wurden. Das Bond-Auto schlechthin aber wurde der Aston Martin DB5. Im neuesten Bond-Film „Skyfall“ (Nr. 23 übrigens) kommt der wahrscheinlich berühmteste Geheimpolizei-Dienstwagen der Filmgeschichte jetzt wieder zum Einsatz. Ob auch die neueste Ausgabe wieder mit einem Schleudersitz für lästige Beifahrer ausgerüstet wird, das ist noch ein gut gehütetes Geheimnis des Drehbuchs. Der Aston Martin DB5 war jedenfalls unter all den Bond-Autos immer etwas ganz Besonders. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sein erster Fahrer, eben Sean Connery, eine Besonderheit verkörperte.

Im Sinne des Fahrzeugs bleibt zu hoffen, dass der neuste Bond-Darsteller etwas feinfühliger mit dem edlen Teil umgehen wird, als seinerzeit Schönling Pierce Brosnan. Selbiger fuhr bei Dreharbeiten mit gezogener Handbremse an und brach danach mit roher, ungezügelter Kraft das Lenkrad ab. Worauf dem recht geknickten Iren die (zu späte) Erkenntnis kam: „Ein Auto ist wie eine Frau. Man sollte es mit größter Vorsicht behandeln.“ Dem ist nichts hinzuzufügen!

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende

Ihr Jürgen C. Braun

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