Die Sandkönige von Ägypten

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Wenn sich ein Topp-Fahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) wie Khalifa Al Mutaiwei und einer der weltbesten und erfolgreichsten Co-Piloten wie Andreas Schulz aus Deutschland zusammen spannen, ist Erfolg eigentlich schon garantiert. Wenn beide zudem noch in einem von X-raid präparierten Mini All4 Racing des Al Fazza-Teams unterwegs sind, hat es die Konkurrenz wahrlich nicht leicht. So geschehen beim 6. Lauf der Cross Country-Weltmeisterschaft, der Pharaonen-Rallye in Ägypten. Bereits die erste Prüfung ging trotz härtester Konkurrenz an das Mini-Team, das in der Folge nicht nur schnell und überlegt fuhr, sondern auch konstant.

Die Mitbewerber, es geht immerhin um den Gewinn des Cross Country-Weltcups, kamen mit schwerem Gerät angereist und wollten dem arabisch-deutschen Duo, das derzeit die Wertung knapp vor Jean-Louis Schlesser anführte, den Sieg streitig machen. Ghadasin auf dem G-Force Proto, Vassiliev, ebenfalls aus Russland, Schlesser natürlich, Zapletal, der seinen BMW X3 CC eingetauscht hatte gegen einen mächtigen Hummer H3 EVO, und noch ein Dutzend bestgerüsteter Kollegen aus Europa und von der arabischen Halbinsel. Die beiden Russen hatten entweder Probleme mit der Technik oder sie strauchelten an den Schwierigkeiten: Sie fielen beide recht früh aus. Schlesser hetzte Mutaiwei/Schulz bis zur vierten Etappe. Selbst die technischen Kontrolleure wunderten sich, wie gut der Franzose dem Al Fazza-Mini folgen konnte. Und schritten ein. Bei der Überprüfung gemäß Technik-Reglement stießen sie auf eine raffiniert angebrachte, aber unerlaubte Modifikation des Air-Restriktors, die der Motorentechniker von Schlesser zu verantworten hatte. Er unterzog die Innenwände des Luftmengen-Begrenzers einer verfeinerten Politur, erweiterte damit, wenngleich gering, den Querschnitt … Aus die Maus für Schlesser. So sammelte das Mini-Team Tag für Tag Bestzeiten und ließ den Vorsprung zur Konkurrenz anwachsen. Als Haupt-Gegner Schlesser nun nicht mehr dabei war, konnten Mutaiwei/Schulz das Gas etwas zurücknehmen, hatten sie doch bis zum Ende der Veranstaltung etwa 1,5 Stunden Vorsprung herausgefahren.Teamchef Sven Quandt meinte dazu: Es tut mir leid um Jean-Louis, das kann überall mal im Eifer des Gefechts passieren, aber wir führen dadurch vor dem letzten Lauf, der 'Baja Portalegre' in Portugal, mit nunmehr 69 Punkten. Das sollte eigentlich reichen. Dennoch müssen wir hoch konzentriert bleiben, der Defektteufel ist manchmal ein Eichhörnchen und, wie wir Schlesser kennen, lässt der bis zur letzten Veranstaltung nie locker. Der Lauf in Portugal gilt als schnell, sehr selektiv und, da in Europa gelegen, wird die gesamte Konkurrenz noch mal voll aufgeigen.

Zapletal (Tschechische Republik, Hummer H3) und Regis Delahaye (Frankreich, Buggy) hatten sich die Ehrenplätze auf dem Treppchen bei Gizeh wacker verdient.

Text: Frank Nüssel
Fotos: X-raid/marathonrallye.com

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