KÜS-Mann Rudi Speich: Im Seat Leon Copa wieder beim 24h-Rennen

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Ein 24h-Rennen auf dem Nürburgring ist in jedem Jahr eine Herausforderung der ultimativen Art. Egal, wie oft man schon dabei war, egal in welchem Auto man gesessen hat, egal wie die Bilanz aussieht, egal wie die Umstände auf der Strecke waren, der man nicht umsonst den Beinamen Grüne Hölle gegeben hat. Das gilt auch für KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich aus Linz am Rhein. Der 48-jährige Rheinländer, der jahrlang mit einem Audi A3 Turbo auf der Nordschleife unterwegs war, hatte im vergangenen Jahr beim Langstreckenklassiker in der Eifel sein ganz besonderes Erlebnis, das sicherlich nicht mehr zu toppen sein wird.

Innerhalb des Werkseinsatzes von Audi saß der KÜS-Mann vom Mittelrhein auf einem superschnellen Audi R8 LMS (Foto). Im Rahmen der Audi-Aktion Audi Race experience war er gemeinsam mit Profi Frank Schmickler Team-Mitglied auf einem der pfeilschnellen Boliden aus Ingolstadt. Rang 18 im Gesamtergebnis der über 200 gestarteten Fahrzeuge war für das Quartett Frank Schmickler, Christian Bollrath, John Barker und Rudi Speich damals der Lohn der harten Vorbereitungsarbeit und der Quälerei zwischen Hatzenbach und Döttinger Höhe.

Auch in diesem Jahr wird der KÜS-Prüfingenieur, der im Alltag in der amtlichen Fahrzeugüberwachung im Dienste der Verkehrssicherheit steht, wieder dabei sein, wenn am kommenden Samstag, 19. Mai, um 16 Uhr die wilde Hatz auf der Nordschleife zum 40. Mal beginnen wird. An die 150 Runden müssen die Topteams rund um die Nürburg bewältigen, bevor am Sonntag um 16 Uhr endlich die schwarz-weiß karierte Flagge für alle Beteiligten, die dann noch im Rennen sind, fällt.

Auch Rudi Speich wird dann wieder ins Volant greifen. Kein Wunder, denn wenn der Mythos 24h ruft, dann können ihm die wenigsten widerstehen, die schon einmal aktiv dabei waren. In diesem Jahr geht der Nordschleifen-erfahrene Rheinländer aus Reifert in der Nähe von Linz in einem 350 PS starken Seat Supercopa in der Klasse der Spezialtourenwagen bis 2000 ccm Hubraum an den Start. Das war für mich die beste Option für das diesjährige Rennen, sagte uns der KÜS-Mann knapp eine Woche, bevor es in der Eifel ernst wurde. Auf diesem Auto sitzt eine erfahrene Truppe, keine Jungspunde. Wir sind alle in etwa im gleichen Alter und, ich denke, dass das passt.

Das Auto mit der Start Nr. 125 wird vom letztjährigen SEAT Pokalsieger der VLN Langstreckenmeisterschaft, dem Team HTF Motorsport aus Erfurt eingesetzt. Das sind Leute, die den Motorsport mit viel Leidenschaft und Herzblut betreiben, wir werden uns mit Sicherheit gut verstehen, orakelt Rudi Speich und ergänzt: Es ist das erste Mal, dass ich einen Fronttriebler mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG aus dem VW-Konzern fahre. Dadurch hat man die Hände auch beim Schalten mit den Wippen immer am Lenkrad, ich denke, dass das für mich auch von Vorteil sein wird.

Ein Handicap allerdings wird der vom Rennsport besessene Prüfingenieur vom Rhein unweigerlich mit in die Eifel bringen. Vor ein paar Tagen habe ich mir beim Fußball spielen die Bänder gerissen. Die Folge war ein Gipsverband, jetzt habe ich noch einen dicken Bluterguss, aber ich hoffe, dass ich für das Rennen ohne Spezialschuh auskommen werde. Ein teameigener Physiotherapeut soll für optimalen Halt von Rudi Speichs lädiertem Fuß sorgen. Vielleicht kann der Physio den Fuß ja tapen, aber es muss irgendwie gehen, ist Rudi Speich vorsichtig optimistisch.

Ungeachtet des Handicaps, mit dem er in das Rennen geht, gibt sich die rheinland-pfälzisch/thüringische Crew schon einmal recht bescheiden bei der Zielsetzung. Zunächst einmal heißt es ankommen. So wie bei jedem anderen Team auch. Wenn wir dann noch unter den ersten sechs in unserer etwa 20 Fahrzeuge starken Gruppe ankämmen, dann wäre das für uns ein super Ergebnis.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz

Scroll to Top