Flieg, Beetle, flieg: Rechtzeitig zum Frühjahrsstart hat VW die Motorenpalette des neuen, deutlich überarbeiteten „21 century Beetle“ erweitert. Neu im Programm sind ab sofort ein 105 PS starker Diesel (TDI) und ein Benziner (FSI) mit 160 PS. Das Zauberwort für die Wolfsburger lautete dabei: sparsame und agile Downsizing Motoren. Kleiner Hubraum, Direkteinspritzung und Aufladung sollen es richten, dass der ganz neue Beetle also nicht mehr nur „läuft und läuft und läuft“, sondern jetzt eben fast schon fliegt …
Diese Anstrengungen scheinen sich gelohnt zu haben, denn beim Blick ins technische Datenblatt erfährt der Kunde in spe, dass sich der 180 km/h schnelle Beetle 1.6 TDI mit nur 4,5 l/100 km begnügt. Und das wiederum, so rechnen es die VW-Manager vor, reiche bei voller Tankfüllung (55 Liter) für eine theoretische Reichweite von 1.222 km! Schon sehr beachtlich dieser Wert, in der Praxis jedoch wohl eher Wunschdenken. Trotzdem macht der Motor eine gute Figur, lieferte in ersten Testfahrten eine sehr ordentliche Performance ab und konnte mehr als überzeugen.
Ein ebenso beeindruckendes Statement in Sachen Antriebstechnologie ist auch der 1.4 TSI – ein Twincharger. Der 160 PS-Motor wird via Turbolader und Kompressor „doppelt“ aufgeladen: Das bedeutet, dass im Drehzahlkeller der Kompressor den Schub optimiert und bei höheren Drehzahlen der Turbo die Aufladung übernimmt. So kommt, laut Herstellerangaben, der Beetle 1.4 TSI auf einen Verbrauchswert von 6,6 l/100 km – wohlgemerkt, dabei handelt es sich um einen „Käfer“, der Spitze 208 km/h läuft und in nur 8,3 Sekunden die Tempo 100-Schallgrenze durchbricht.
Den Einstieg in die Antriebswelt des weiterentwickelten Beetle markiert mit dem 1.2 TSI (105 PS) ebenfalls ein aufgeladener Benzin-Direkteinspritzer. Er beschleunigt die „neue Stil-Ikone“ aus Wolfsburg auf Tempo 180 und verbraucht 5,9 Liter auf 100 Kilometer bei 137 g/km CO2. Die momentane Topmotorisierung ist ein 2.0 Liter großer TSI mit 200 PS mit einem Spitzentempo von 223 km/h bei einem Verbrauch von niedrigen 7,7 l/100 km und 179 g/km CO2. Kurz gesagt: Die Überarbeitung der Motoren hat dazu geführt, dass der neue Beetle wegkommt, von seinem Flower-Power-Image hin zum kompakten Sportler.
Der neue Beetle, dessen deutlich dynamischere Proportionen sofort ins Auge fallen und der jetzt richtig satt auf der Straße steht und rollt, kommt in den drei Ausstattungslinien Beetle, Design und Sport. Schon die Basisvariante ist wirklich ordentlich bestückt – unter anderem immer an Bord: ESP, Berganfahrassistent, Tagfahrlicht, wirksamer Airbagverbund, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, elektromechanische Servolenkung, Easy Entry, die Multifunktionsanzeige Plus und das Radio-CD-System RCD 310. Wer seinen Beetle noch weiter aufrüsten will, dem stehen genügend Möglichkeiten zur Verfügung. Denn, wie die Marketingabteilung von VW zu berichten weiß, lieben Beetle-Fahrer die Individualität ihres Fahrzeugs. Wer überschaubar Geld ausgeben möchte, legt beispielsweise für den 1.2 TSI mit 105 PS 16.950 Euro auf den Tisch des Händlers.
Dafür bekommen die alten und neuen Käfer-Beetle-Freunde ein richtig chices Auto, denn die neue Generation des Beetle ist zugleich gewachsen und geschrumpft – 84 Millimeter breiter als der New Beetle, 152 Millimeter länger, dafür aber 12 Millimeter niedriger. Durch diesen designerischen Feinschliff weist der neue Beetle nun deutlich dynamischere Proportionen auf und sieht muskulöser, oder wie es Spötter meinen, wie „ein richtiges Auto und nicht mehr nur wie eine größere Knutschkugel“ aus. Auch vor dem Innenraum haben die Designer nicht halt gemacht, ganz im Gegenteil, auch hier wurde fleißig gefeilt und gewerkelt. Zwar schlägt das Interieur eine Brücke in die Vergangenheit des ersten Käfer, aber – darauf legen die Wolfsburger Wert – ist dabei nicht retro. Dies manifestiert sich beispielsweise in der neuen Instrumententafel, dem in die Frontblende integrierten Handschuhfaches (liebevoll „Käferfach“ genannt) oder den optionalen Zusatzinstrumenten oberhalb des jeweiligen Radio-/Navi-Systems: Öltemperatur, Stoppuhr und Ladedruck. Auch neu sind die eigens für den Beetle gestalteten Lenkräder mit je nach Ausstattungslinie unterschiedlich lackierten Applikationen in den Speichen.
Gemacht ist der neue Beetle für bis zu vier erwachsene Passagiere und ordentlich Gepäck – bis zu 905 Liter schluckt der Kofferraum. Volkswagen wird die Beetle-Familie noch etwas vergrößern, so sollen in diesem Jahr noch das Cabrio und die R-Line nachgereicht werden, außerdem ab Sommer das spezielle Turbo-Paket und Blue Motion-Modelle.
Text: jcb-communication/Katja Eden
Fotos: Volkswagen