Der Markt im Bereich der Luxus-Automarken in Deutschland ist überschaubar. Vor allem dann, wenn es um Fahrzeuge asiatischer Herkunft geht. Einen Namen gemacht hat sich als Upperclass-Ableger von Toyota dessen Schwestermarke Lexus. Aber auch Lexus hat es hierzulande immer noch schwierig gegen die etablierte Konkurrenz der süddeutschen Premium-Anbieter oder etwa Jaguar und Co. Gerade in diesem Segment auf erfolgreichen „Raubzug“ bei High-Budget-Produkten zu setzen, braucht nicht nur viel Mut und Selbstbewusstsein, sondern auch eine Produktpalette, die dieses Vertrauen in die eigene Stärke rechtfertigt. Und das ist im Falle von Infiniti offenbar gegeben.
Vor knapp zwei Jahren öffnete der Luxus-Ableger von Nissan – denn um nichts anderes handelt es sich bei Infiniti – sein erstes deutsches Zentrum in Hamburg, nachdem man zuvor schon über Jahre hinweg vorzugsweise in Nordamerika erfolgreich platziert war. Das Vertriebsnetz, aber auch die Modelrange sind inzwischen weiter ausgebaut worden. In Deutschland gibt es insgesamt fünf Standorte. An diesem Wochenende geht Infiniti mitten im Herzen Europas neu an den Start. Im Börsen- und Bankenzentrum Luxemburg schlägt Infiniti jetzt eine neue Bleibe auf, die auch ein Signal in den Benelux-Raum aber auch in die deutsche Grenzregion bis hinein in den Süden der Republik setzen soll. Infiniti setzt auf High-Level-Kompositionen aus dem Automobilbereich, aber auch auf neueste Technik wie beispielsweise eine komfortable Hybrid-Limousine. Das Motto der Edel-Japaner lautet: Klasse statt Masse.
Das Großherzogtum Luxemburg als milliardenschwere Drehscheibe des europaweiten Börsen- und Investment-Handels passt schon von seiner Ausrichtung her zum selbst ernannten Premium-Anspruch der Marke, deren 20. europäischer Standort Luxemburg ist. In Deutschland ist Infiniti mittlerweile in fünf großen Städten (Hamburg, Berlin, Frankfurt/Main, Dresden, Düsseldorf) vertreten. „Wir haben hohe Begehrlichkeiten, auch wegen unserer Kooperation mit Daimler“, sagt Patrick Lahr, Geschäftsführendes Vorstands-Mitglied des luxemburgischen Infiniti-Partners „By Lentz“.
Infiniti will und wird seine Produktplatte, die bisher sechs Modelle in verschiedenen Karosserie-Varianten (Limousine, Coupé, Cabriolet und SUV) umfasst, weiter ausbauen. So soll spätestens in zwei Jahren auch ein Kompaktfahrzeug auf Mercedes-Benz-Basis dann gegen Modelle wie etwa BMW 1er, Audi A1 oder „Baby-Jag“ aufnehmen. Seit September 2011 gehört auch ein Hybrid-Fahrzeug aus der hochwertigen M-Baureihe zum Angebot in der Dienstfahrzeug-Kategorie. Zur Kundenklientel der japanischen Premiummarke gehören in erster Linie Geschäftsleute, leitende Angestellte, und gut verdienende Selbstständige, die eine individuelle Alternative zum bestehenden Angebot im Hochpreis-Sektor suchen.
Um diesen Kundenkreis zu akquirieren aber auch langfristig zu binden, geht Infiniti mit einem Hol- und Bringservice der sich über 250 Kilometer erstreckt, an den Markt. „Unsere Center sind mit den entsprechenden Werkstatt-Tools ausgestattet. Deren Mitarbeiter haben auch die entsprechende Aus- und Weiterbildung für den Service unserer Fahrzeuge“, sagt Lahr. In Luxemburg geht Infiniti mit einem speziell für Europa entwickelten Programm an den Start: die G-Limousine, das G-Coupé und das G-Cabrio. Hinzu kommen das Crossover-Coupé EX, ein zweiter Crossover (FX) und die M-Limousine der oberen Mittelklasse, auch mit Hybridantrieb. Auf dem Weg zur Benchmark wollen die Premium-Japaner, die auch mit Markenbotschafter Sebastian Vettel für ihre Produkte werben, langsam, aber sukzessive voran schreiten.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun