An jedem Gerücht sei etwas Wahres, behauptet der Volksmund. So schwirren auch im Vorfeld der Dakar-Rallye 2012, die im Januar startet, mancherlei Gerüchte von Ohr zu Ohr, von Mund zu Mund, von Laptop zu Laptop. Spekulationen allenthalben auch und vor allem nach dem Rückzug von Volkswagen. Die Frage stand im Raum: wohin mit den Race- Touaregs, den blauen Flundern, die die letzten 3 Dakar-Veranstaltungen dominiert hatten?
Aus Insiderkreisen, die als gewöhnlich gut informiert gelten, hieß es, dass zumindest einer der Wolfsburger Renner im dortigen Museum der Nachwelt erhalten bliebe. Und: Es sei daran gedacht, die restlichen Exemplare nebst Ersatzteilen an freie Interessenten zu verkaufen. Das brächte zumindest nachträglich Bares in die Sportkassen. Sicherlich eine Option, die Sinn machen würde, zumal dann auch etliche der hoch spezialisierten Rennmechaniker wieder in Brot und Diensten stünden. Dieser Deal aber scheint gescheitert zu sein, da sich das (jetzige Nissan-) Overdrive-Team zwar dafür interessiert gezeigt hatte, aber der Preis für die Dieselrenner suboptimal gewesen sei. Man spricht (pro Stück!) von einer niedrigen 7-stelligen Summe in Euro. In Klartext: Über eine Million Euro pro Gebrauchtwagen. Der Deal scheiterte, was einer gewissen Logik nicht entbehrt. Folglich werden die übrig gebliebenen Plastikflundern entweder dezent entsorgt oder sie landen als Dauer-Ausstellungsobjekte bei den zahlreichen VW-Händlern weltweit.
Ein anderes Gerücht besagt, dass sich eine nordafrikanische Bevölkerungsgruppe aus Nomaden wegen der Wüstenerfolge der Wolfsburger Produkte umbenannt haben solle: Sie nennen sich nun Touaregs. Ethnologen halten diese Version allerdings für blanken Unsinn, eher sei es umgekehrt.Wesentlich höheren Wert an Authentizität und Wahrheit hingegen besitzen Nachrichten aus dem Sand-Funk, dass bereits in der ersten Novemberwoche 2011 die erste (zusätzliche) Fähre den französischen Überseehafen von Le Havre verlassen würde in Richtung Buenos Aires mit den riesigen Service- und Racetrucks sowie Tiefladern mit einigen Renngeräten europäischer Teilnehmer. Der Grund: Die (notwendige) zweite Fähre, die traditionsgemäß zwischen 21. und 24. November ablegt, ist schon mit den Solo-Wettbewerbsfahrzeugen gefüllt, so viele wie nie zuvor. Darunter auch die Trucks und Transporter des deutschen Monster Energy X-Raid-Teams mit den bewährten BMW X3-CC und den Race-Minis All4. Da hat Sven Quandt, der Teamchef, in Argentinien nämlich noch mehrere Rechnungen offen.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams