Der Ölverlust als feste Größe
Was ist los beim Abblendlicht?
Lerneffekt beim Bremsschlauch vorne
Wenn man in den Statistiken der KÜS die Mängel nach ihrer ganz konkreten Bezeichnung auswertet, stößt man oft auf sehr interessante Entwicklungen. Eine Rangliste der Top 50 aus dem Jahre 2000, verglichen mit der des Jahres 2010, brachte einige interessante Änderungen in den Mängelbildern, positive wie negative, hervor. Die KÜS hat die Höhepunkte jetzt aufgelistet.
99-mal pro durchgeführte 1.000 Hauptuntersuchungen stand der Ölverlust an Motor und Getriebe im Jahre 2010 als Mangel in den Prüfberichten der KÜS. Genau 99-mal war Ölverlust auch zehn Jahre vorher der Spitzenreiter in der Mängelstatistik der KÜS. Erstaunlich, hier hat sich in all den Jahren nichts geändert. Ähnlich hartnäckig blieben die 8 beanstandeten Rückstrahler erhalten, im Jahre 2000 wie im Jahre 2010.
Beim Thema Korrosion am Rahmen und tragenden Teilen erwartet man eigentlich im Laufe der Jahre Besserung. Die Zahlen der KÜS zeigen ein anderes Bild. Waren es pro durchgeführte 1.000 Hauptuntersuchungen im Jahre 2000 noch 58 Mängeleintragungen, so notierten zehn Jahre später die Prüfingenieure diesen Mangel 98-mal. Verschlechterungen gab es aber auch beispielsweise bei den Bremsscheiben und Bremstrommeln. Hier stieg die Zahl der Mängeleintragungen von 23 im Jahr 2000 auf 43 im Jahr 2010. Mehr als verdoppelt hat sich die Mängelzahl pro durchgeführte 1.000 Hauptuntersuchungen bei den Federn und Stabilisatoren an der Vorderachse, hier geht der Anstieg von 10 Eintragungen in 2000 bis zu 28 in 2010. Die gleichen Teile an der Hinterachse schneiden noch schlechter ab, hier waren es im Jahr 2000 6 negative Eintragungen im Prüfbericht und 2010 17, fast das Dreifache. Wirklich kein Highlight sind die Ergebniszahlen beim Abblendlicht. 31-mal notierten die Prüfingenieure der KÜS hier einen Mangel im Jahr 2000, zehn Jahre später wurde das Abblendlicht 71-mal beanstandet.
Dass es aber auch eine Wende hin zum Guten in der Mängelbilanz gibt, zeigen einige positive Beispiele der KÜS-Statistik. Ein Klassiker, die Bemängelung der Bremsschläuche vorne, hat etwas an Schrecken verloren. Von 35 negativen Prüfungen im Jahre 2000 ist die Zahl zurückgegangen auf 25 im Jahre 2010. Eine positive Entwicklung im Sinne der Verkehrssicherheit. Wenn wir gerade bei der Bremse sind: Die Feststellbremse wurde von der KÜS im Jahre 2000 pro durchgeführte 1.000 Hauptuntersuchungen 23 negativ beurteilt, im Jahre 2010 nur noch 15-mal. Einiges getan hat sich auch bei der Bereifung. 26 Fahrzeuge bekamen bei der Hauptuntersuchung im Jahre 2000 die zu geringe Profiltiefe als Mangel bescheinigt, 21 waren es noch im Jahr 2010, Schäden an der Bereifung als Mangel gab es 2000 25-mal, zehn Jahre später nur noch 11-mal.
„Es zeigt sich, dass die Automobilhersteller und Zulieferer auf die von uns gemeldeten Mängel reagieren. Dadurch werden einige Probleme nachhaltig abgestellt. Es gibt aber auch Vieles, das sich erstaunlicherweise in den letzten zehn Jahren negativ entwickelt hat. Insgesamt gibt es immer noch zu viele sicherheitsrelevante Mängel an den Fahrzeugen. Hierfür ist in vielen Fällen auch der Fahrzeughalter verantwortlich. Sei es durch mangelnde Wartung und Pflege, oder durch wenig schonenden Einsatz des Fahrzeugs“, so das Fazit von Christoph Diwo, dem Technischen Leiter der KÜS, zur konkreten Mängelbilanz im Zehnjahresschritt.