Ausrichter der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main ist der Verband der Automobilindustrie(VDA). Seit einigen Jahren sitzt der VDA in Berlin, war aus Frankfurt weggezogen, näher bei der Bundesregierung also. Als Lobbyverband der deutschen Automobilhersteller war das ja auch ein logischer Schritt. Der VDA hat sich die Kernkompetenz der weltweit größten und bedeutendsten Automobilmesse über Jahrzehnte erarbeitet. Zur IAA kommen nicht nur die deutschen Hersteller und Zulieferer, sondern auch alle wichtigen Automobilmarken, die ihren Sitz außerhalb Deutschlands haben – sowie zahlreiche internationale Zulieferer. Das ist ein ebenso guter wie sinnvoller Mix aus zeitgenössischen Angeboten, der jeder Ausstellung jenen Hauch an Attraktivität und Informationsreichtum vermittelt, der nötig ist, um große Zuschauermassen anzuziehen. So wird es auch heuer sein, wenn die IAA vom 15. bis 25. September in der Bankenstadt am Main ihre Pforten für Journalisten, Fachbesucher und die Schar der allgemein Interessierten Fans und Freaks öffnet. Das IAA-Angebot ist fast schon überwältigend. Die Messehallen sind randvoll mit neuesten Exponaten gefüllt, Spezialprogramme werten die Messetage auf. Die Mixtur aus Show, Information und Selbstdarstellung hat schier magische Kräfte.
Dass Hausherr VDA sich Fragen, Problemen und Innovationen der Neuzeit widmet, ist ebenso löblich wie notwendig. So ist die Halle 4 zum Beispiel ausschließlich der Elektro-Mobilität gewidmet: Wer immer bereits kaufbare E-Mobile anbietet, ist dort vertreten, wer E-Komponenten und -Module entwickelt und bereits auf dem Markt hat, ebenso, gewissermaßen die Gedankenfabrik der Zukunft. Wer bereits Einblicke in die neue E-Zeit vermitteln kann, präsentiert sich dort. Der VDA hat ein nahezu lückenloses Netz aus Angeboten gestrickt: vom Kinderkino bis zum Relax-Bereich, von der Ladies-Corner mit speziellen Offerten für die Damenwelt bis hin zur Outdoor-Kartbahn, vom Oldtimer-Thema bis zur Geländewagen-Teststrecke im Freigelände, wo versierte Instruktoren Interessierte in die Geheimnisse der Allradler auf einem abenteuerlichen Parcours einweihen.
Einige Hersteller und Konzerne haben, auch schon Tradition, ganze Hallen für sich und ihre Exponate gemietet. So finden sich die Münchner in Halle 11, wo die BMW-Fahrzeuge samt Mini-Palette und Rolls Royce unter einem Dach versammelt sind. Die Stuttgarter Erfinder des Automobils beanspruchen die komplette Halle 2, wo sie mit Mercedes, Maybach, AMG und Smart vertreten sind. Genau zwischen diesen Hallen haben sich Wolfsburger in Halle 7 breitgemacht mit: Bentley, Bugatti, Volkswagen, Škoda, SEAT, Lamborghini und Porsche, während sich die Ingolstädter Audi-Fraktion im gläsernen Infield der Agora niederlassen. Die wichtigsten Importeure verteilen sich auf die Hallen 3, 6, 8 und 9 und wollen es der deutschen Konkurrenz mal wieder so richtig zeigen. Im Elektro-Mobil-Bereich ist ihnen das ja bereits überzeugend gelungen.Die IAA 2011: Als Messe ein richtiger Hingucker, voller Überraschungen. Und die Eintrittspreise sind seit Jahren stabil geblieben. Schöne Aussichten also, im Sinne des Wortes.
Text und Foto: Frank Nüssel/CineMot