Spanien rief zum 4. Lauf, bereits eine Woche nach der harten SiLkway-Rallye, des FIA-CC-Weltcups. Damit war eine Bestbesetzung im Starterfeld gewährleistet und alles, was Rang und Namen hat, meldete sich an. Die Baja Spanien war aus der legendären Baja Aragon hervorgegangen, erwies sich erneut als schnell, beinhart und selektiv. Dieser Mix sorgte dann auch für prominente Ausfälle und ein Endergebnis, das für Überraschungen gut war.Das portugiesische Duo Filipe Campos/Jaime Baptista, auf einem BMW X3 CC des Monster Energy-Teams unterwegs, fand nicht nur den besten Weg, sondern fuhr auch die schnellsten Zeiten: Sie gewannen die Superspeziale und 3 der 4 Wertungsprüfungen. Das genügte für den Gesamtsieg. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass ihnen zwei Mitsubishi-Teams eng auf den Fersen waren. Beide, Ten Brinke (NL)/M. Baumel (F) und van Loon (NL)/Scholtalbers(NL) machten mächtig Druck auf das BMW-Team und ließen ihre 6-Zylinder-Benziner spektakulär fliegen. Dass sie bei der Abrechnung auf den Plätzen 2 und 3 mit nur 1-2 Minuten Abstand einliefen, zeigte, wie erbittert um den Weltcup gefahren wird.Der derzeit Führende, Leonid Novitskiy mit seinem deutschen Co Andreas (Andy)Schulz fuhr taktisch klug, hielt sich aus allen Gefechten und Zweikämpfen heraus und sorgte mit seinem 7. Gesamtrang für die weitere Führung im Gesamt-Weltcup.
Das portugiesische Team Moniz de Maia/Joana Sotto-Mayor durfte zum ersten Mal den X-Raid-Mini All4-Racing pilotieren, war sich der Verantwortung durchaus bewusst (ein solches Gerät verkörpert einen Millionenwert!), blieb dennoch schnell und fuhr überlegt auf Ankommen und Punkte in der Gesamtwertung. Dass es die Neulinge auf Anhieb auf Platz 8 schafften, entlockte auch Teamchef Sven Quandt ein anerkennendes Lächeln. Fein gemacht, alle 3 Teams aus unserem Haus gestartet, alle 3 in Wertung unter den Top 8 angekommen, kein Ausfall und dann noch mit Leonid (Novitskiy) die Weltcup-Führung ausgebaut: Da kann man nicht meckern.
Die heftig drängelnden und mit hohem Mut gesteuerten Mitsubishis weisen einen 6-Zylinder-Benzinmotor auf, sie dürfen (homologierte) 6-Ganggetriebe benutzen und weisen einen größeren Air-restrictor auf, der mehr Frischluft in die Brennräume presst. Die Diesel-Renner sind da markant benachteiligt, was aber ab 2012 abgeschafft werden soll.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Neil Perkins