Ford Mustang BOSS 302: Die Renn-Legende lebt (wieder)

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Die etwas reifere Generation wird sich mit leicht aufgestellten Nackenhaaren noch erinnern: 1970. Die in USA so populäre Trans Am-Serie tobte in den Highspeed-Ovalen. Markerschütternder V8-Sound hallte tausendfach von den Betonrängen. Parnelli Jones, eine der damaligen Rennfahrer-Legenden, trieb mit dem Ford Mustang Boss 302 die Gegner zur Verzweiflung und dominierte wie kein anderer. Nun ist der Boss 302 wieder auf dem Markt. Der 5-Liter V8 (eben jene 302 Kubik-Inch) wurde gegenüber seinem Bruder Mustang GT um 28 PS verstärkt, das Drehmoment etwas zurück genommen, um dafür höhere Drehzahlen zu generieren. Und schließlich sind 515 Newtonmeter auch kein Pappenstiel! Womit wir einen etwas frechen Vergleich provozieren wollen: Der BMW M3 mit seinen 420 PS bei 400 Newtonmetern Drehmoment hat gegen den Boss 302 keine Chance. Das ist eine Ansage.

Bei Vergleichs- und Messfahrten auf der kalifornischen Rennstrecke von Laguna Seca nahm der neue Boss 302 seinem auch nicht gerade untermotorisierten Bruder satte 2 Sekunden pro Runde ab. Was eindeutig auch dem höher ausgelegten Drehzahlband zu verdanken war. Das manuell schaltbare 6-Gang-Getriebe, ebenfalls enger abgestuft, ist kombiniert mit einer kurzen Rennkupplung mit entsprechenden Rennbelägen. Eine aggressiver abgestimmte Motorsteuerung ergänzt sich blendend mit den anderen Maßnahmen. Analog zum dezenten Nostalgie-Flair des muskulösen Ford Mustang Boss 302 darf der Pilot die Gänge mit einer Billardkugel am Schaltstock wechseln … Der Sound des Kraftwerks pendelt zwischen Blubbern bei Standgas und infernalischem Brüllen, wenn Kohle aufgelegt wird. Die anatomisch exzellent ausgearbeiteten Recaro-Sitze sind den Fahrleistungen angemessen, die aber bei 250 km/h enden, schließlich sind Aerodynamik, Fahrzeuggewicht und kurzes Getriebe nicht unbedingt auf Ökologie und Ökonomie getrimmt. Die austretenden Abgase werden sowohl heckwärts als auch seitlich ins Freie geführt. Das fünffach verstellbare Sportfahrwerk hält die ganze Fuhre ebenso auf Kurs wie die Torsen-Diff-Sperre an der Hinterhand, um zu vermeiden, dass beim Start die ersten 20 Meter nach dem Start als tiefe Spurrinnen im Asphalt zurück bleiben. Die Münchner Experten von Geiger Cars zeigen Mut und Entschlossenheit, den Boss 302 hier anzubieten. Für gerademal ab 54.900 Euro bei 2 Jahren Garantie. Fast schon ein Schnäppchen. Wo der Boss 302 auftaucht, sorgt er für gehörigen Respekt. Und als er uns an der Autobahn-Auffahrt auch noch überholte, meinte der Kollege: Der geht ja jesusmäßig. Stimmt!

Text: CineMot/ Frank Nüssel
Foto: Importeur

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