Test-Tour: Seat Altea 2.0 TDI

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Seat hat im Moment gut lachen. Und gut feiern. Denn mit dem Dortmunder Meistertrainer Jürgen Klopp hat sich die Volkswagen-Tochter einen äußerst sympathisch und authentisch daher kommenden Markenbotschafter an Land gezogen. Der impulsive „Kloppo“ steht für das, womit auch die Marke bei ihrer Klientel punkten will: Mit puren, ungefilterten Emotionen, mit Freude am Leben. Die richtige Verbindung von Emotion, von Strahlkraft und von Praxistauglichkeit ist der ebenso chice wie flexible Kompaktvan aus dem Hause Seat, der Altea. Ihn fuhren wir mit einem zwei Liter großen und 140 PS starken Dieselaggregat.

Als Seat seinerzeit die erste Version des Altea auf den Markt brachte, war man zunächst noch recht skeptisch. Die Marke stand mehr für kleine, chice und trendige Fahrzeuge der kompakten und unteren Mittelklasse. Charme und Esprit sollten die oft quietschbunten Modelle der Volkswagen-Tochter vor allem bei der jüngeren Autofahrer-Generation versprühen. Ibiza und Leon standen hoch im Kurs. Modellreihen wie Toledo oder gar der große Alhambra schienen da eher nicht zur Auftrittsphilosophie zu passen.

Doch der Altea hat sich seinen Platz in der Angebotspalette längst erkämpft. Was vielleicht auch damit zu tun hat, dass sich das gesamte Portfolio des Herstellers mit Fahrzeugen wie dem Exeo, einem A4-Derivat aus dem Hause Audi, ein wenig von der allzu juvenilen Ausrichtung abgewendet hat. Da unser zwei Liter großer Diesel nun auch nicht mehr mit der trägen Pumpe/Düse-Technik, sondern mit flotten Commonrail-Motoren ausgestattet ist, kann der kompakte Van mit dem interessanten Innenleben auch in Sachen sportlicher Fortbewegung punkten. Zwar klingt das Aggregat immer noch ein wenig rau, sobald man den Schlüssel umgedreht hat, doch die 140 PS an Leistung, die unter der Haube stecken, machen sich auch nicht nur bei einem Blick in die Zulassung, sondern auch im Fahrbetrieb bemerkbar.

Die Kraft in unserem Testwagen wird von einem manuellen Sechsgang-Getriebe übertragen, das sich auf kurzen Wegen angenehm schalten lässt und nicht hakelt. Kräftig zieht das mit Partikelfilter ausgestattete Selbstzünder-Aggregat aus der Talsohle des Drehmomentes nach oben und verlangt keine großen Fingerübungen am Schaltknüppel. 201 km/h weist die Zulassung als Höchstgeschwindigkeit aus. Die muss es allerdings nicht unbedingt sein, da mit zunehmender Aufwärtstendenz der Tachonadel auch die Phonzahl im Fahrzeug steigt. Dennoch sind wir mit dem Altea nicht nur als Einzelperson im unbeladenen Zustand des Fahrzeugs zügig vorangekommen und scheuten uns vor keinem Überholvorgang. Auch im beladenen Zustand offenbart das Fahrzeug keine Tendenzen zu überraschenden „Ausbruchsversuchen“. Das Fahrzeug fährt sich sportlich, dynamisch, aber auch ohne Untersteuerungstendenzen. Mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 5,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer liegen wir um 0,6 Liter über den Werksangaben.

Zur Ausstattungsvariante „Style“ unseres Testfahrzeugs gehören Annehmlichkeiten wie Climatronic mit elektronischer Temperaturregelung, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Multifunktionslenkrad und ein (aufpreispflichtiges) Ledergestühl. Im gesamten Interieur und im Armaturenbereich ist die Wahlverwandtschaft nach Wolfsburg unverkennbar. Vor allen Dingen am und rund um das Multifunktionslenkrad erblickt und erfasst man ausgereifte und angenehm zu bedienende Volkswagen-Technik, wie sie beispielsweise auch im neuen Jetta eingesetzt wird. Fahrer, Beifahrer und die Insassen in der zweiten Reihe freuen sich über viel Bein- und Kopffreiheit.

Die hintere Sitzreihe ist geteilt. Jeweils an deren äußeren Ende befinden sich zwei Schlaufen. Ein leichter Zug daran genügt, um eine ebene Ladefläche entstehen zu lassen. Da die Heckklappe sehr weit öffnet und auch die Ladekante angenehm tief ist, lässt sich das Verstauen von Taschen, Koffern oder anderen sperrigen Gegenständen sehr leicht bewerkstelligen. Mit insgesamt 1.604 Liter gibt der Hersteller diesen Raum an. Da sich auch die Elemente der zweiten Sitzreihe nach vorn oder hinten verschieben lassen, entsteht so entweder mehr Fuß- oder mehr Laderaum. Das Gepäckabteil kann dadurch bei Bedarf auf bis zu 732 Liter erweitert werden.

Der Seat Altea TDI kostet in der Ausstattungsvariante „Style“ mit dem von uns gefahrenen Zweiliter Diesel mit 140 PS und manueller Schaltung 24.190 Euro. Mit zahlreichen optionalen Extras aus dem Komfort- und Multimediabereich lässt sich der kompakte Van individuell aufwerten.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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