Auto-Feuer: Ursachen, Risiken und Maßnahmen II

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Die Ursachen für Flammen und Feuer am und im Auto sind nicht alleine auf Fahr- Unfälle beschränkt. Mit zu den häufigsten Entstehungsgründen für Auto-Brände zählen undichte Kraftstoffleitungen, vor allem die, die innerhalb des Motorraums verlegt sind. Auch die entsprechenden Zuführungen zu den Vergaser- oder Einspritzanlagen sowie dem Kraftstofffilter gehören zu den Verursachern. Und so ist schon so manches Fahrzeug, frisch aus der Inspektion kommend, wenige Meter später zum Raub durch Flammen geworden, weil nicht sauber gearbeitet wurde. Da tropft oder läuft dann Benzin (Dieselkraftstoff ist in der Entzündbarkeit träger) auf den glühend heißen Auspuffkrümmer oder den Katalysator und schon geht es dahin …

Aber auch die Kfz-Elektrik kommt für Fahrzeugbrände in Frage. Durchgescheuerte Kabel, die zum Kurzschluss führen, lösen meist erstmal einen Schwelbrand aus, es kann aber schnell mehr daraus entstehen. Die klassische, im Wageninneren herunter gefallene Zigarette hingegen ist nur so marginal als Feuer-Verursacher ausgemacht, dass sie in der Statistik zu vernachlässigen ist. Dem inzwischen hohen Anteil an Nichtrauchern sei Dank.

Wie ist nun bei Feuerausbruch richtig vorzugehen? Vorausgesetzt, ein funktionierender Autofeuerlöscher mit mindestens 2 Kilogramm ist an Bord, sicher und gut erreichbar am Vordersitz oder zwischen den Vordersitzen befestigt: Das Fahrzeug gezielt und sicher auf einen Fahrbahn-Seitenstreifen oder in eine Parkbucht lenken, den Feuerlöscher dann gezielt im Sicherheitsabstand, dennoch möglichst nah, direkt in die Flammen richten. Moderne Handfeuerlöscher verfügen über eine Wurfweite bis zu 5 Metern. Kurze, aufs Ziel gerichtete Löschmittelstöße sind am wirkungsvollsten, da sich der Löscher auch nicht zu schnell entleert. Bei einem Unfall gelten etwas andere Prioritäten: erst Menschen retten und bergen, dann erst das Feuer bekämpfen. Und – natürlich – die Feuerwehr zu informieren.

Es gibt auch Brandursachen, die sind nicht technisch bedingt. Gerade in den Sommermonaten kommt es des Öfteren zur Selbstentzündung. Meist auf Parkflächen, die mit trockenem Gras oder Laub ( Wald- und Wiesen-Parkplätze!) bedeckt sind. Hier können heiße Auspuffanlagen und Katalysatoren schnell zur überraschenden Feuerursache werden. Und es macht durchaus Sinn, dass in vielen südlichen, sommerlich heißen Ländern Europas das Mitführen gefüllter Ersatzkanister streng verboten ist, da sich der Kraftstoff bei höheren Außentemperaturen ausdehnt und durch die Zwangsentlüftung am Schraubverschluss nach außen drängt. In Kofferräumen wurden dort Temperaturen von über 80 Grad Celsius gemessen.

Ein Verbandskasten ist für jeden Pkw gesetzlich vorgeschrieben, ein Feuerlöscher nicht. Eigentlich schwer zu verstehen. Wer sich fachlich qualifiziert über Nutzung und Einsatz von Autofeuerlöschern informieren möchte, ist bei der örtlichen Feuerwehr in besten Händen. Die wird ihm auch sagen, dass für Fahrzeuge der größeren Kategorie mit einem Tankvolumen zwischen 70 und 100 Litern ein weiterer Feuerlöscher, leicht erreichbar, im Fahrzeug-Heck installiert werden sollte. Wichtig allerdings, dass an Front-, Heck- oder Seitenscheiben der Aufkleber angebracht ist, der Hinweis auf einen Feuerlöscher an Bord gibt. Der lässt sich zudem auch als Rettungshammer nutzen, wenn Türen sich nicht mehr öffnen lassen, um mit einem gezielten Schlag Scheiben zu zertrümmern, um an die eingeschlossenen Insassen zu kommen. Bei einem Fremdeinsatz zahlt übrigens die gegnerische Versicherung den Feuerlöscher, zumindest aber die Nachfüllung. Eine regelmäßige Prüfung des Gerätes – alle 2 Jahre – gibt zusätzliche Sicherheit.Das Kleine rote Ding kann helfen, Menschenleben zu retten und hohe Sachschäden zu mindern. Etwa 40 Euro sind dafür sicher nicht zu viel.

Text: CineMot/Frank Nüssel
Fotos: Werk/Frank Nüssel

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