Kombis haben es im Heer der vielen kompakten und multifunktionalen Vans auf unseren Straßen immer schwerer. Nicht, dass sie Ihrer ursprünglichen Aufgabe, den Transport von Mensch und Material möglichst preisgünstig und komfortabel miteinander zu verbinden, nicht mehr gerecht würden. Aber Kombi fahren ist einfach so ein bisschen aus der Mode gekommen. Kombi fahren, allein das Wort schon hat einen etwas altbackenen Touch erhalten, bei all den vielen hübschen, toll geschnittenen und aufgebrezelten Multi-Alleskönnern von den City-Flitzern bis zur höheren Mittelklasse. Zu Unrecht, wie sich oft bei näherem Hinsehen entpuppt.
Bestes Beispiel dafür, dass Kombis immer noch eine gelungene Synthese zwischen zwei Karosserie-Varianten sein könnten, ist der Ibiza ST von Seat. Er ist klein, wendig, bietet viel Platz und hat im VW-Konzern auch noch einen Vorsprung vor dem Wolfsburger Konkurrenten, dem Polo. Den nämlich sucht man in der Angebotspalette vergeblich als solche Erscheinungs-Variante, die man bei Seat ST nennt. Die VW-Tochter will mit dem Ibiza ST vor allem die junge Klientel anlocken, die noch bezahlbare Autos sucht. Also unternehmungslustige Pärchen, oder Singles, die den Krimskrams für ihre aktive Freizeitgestaltung verstauen und trotzdem ein chices Fahrzeug ihr Eigen nennen möchten. Mit anderen Worten: Leute, denen ein Polo zu klein (und im Vergleich wohl auch zu teuer) ist, sollen „an Land gezogen“ werden.
Dem Ibiza ST merkt man vom Erscheinungsbild her deutlich an, wohin die Reise für Seat, gehen soll. Der ST ist betont sportlich geschnitten, wirkt juvenil und dem Zeitgeist für junge Leute angemessen. Er hebt sich damit nicht nur vom Polo, sondern auch vom Konzernbruder Škoda Fabia Kombi ab. Basisausstattung – auch in Sachen Antrieb – ist der 1,2-Liter-Dreizylinder mit 60 PS, dessen Preisliste bei 12.290 Euro beginnt. Für die etwas gehobenere Ausstattung „Reference“ sind 13.640 Euro fällig. Dafür gibt es dann auch 70 PS unter der Haube. Der Ibiza 1,2 TSI mit 105 PS ist dann ein richtig flotter Geselle, den es ab 17.390 Euro gibt.
Zuzüglich zu den Varianten mit Ottomotor bietet Seat auch drei Diesel an, deren Preisliste bei 16.150 Euro beginnt. Die Leistungspalette bei den Selbstzündern reicht von 75 bis 105 PS. In Sachen praktischer Alltagsbewältigung kann der Kleine Vorteile ausspielen. Mit einem Kofferraumvolumen von 430 Litern gibt es in diesem Fahrzeugsegment nur wenige Kandidaten, die mehr Stauraum aufweisen. Zudem ist die Ladeöffnung sehr breit und die Ladekante niedrig. Das erleichtert das Ein- und Ausladen ungemein.
Zu den Modellneuheiten bei der VW-Tochter gehört auch eine Variante des auf dem Audi A4 basierenden Mittelklassemodells Exeo mit einer Siebenstufen-Multitronic. Der Exeo „Style“ mit 200 PS beginnt bei 29.290 Euro, die Ausstattungsvariante „Sport“ kostet 31.090. Euro. Zwei Diesel-Motoren mit zwei Liter Hubraum und wahlweise 143 oder 170 PS sind jetzt ebenfalls in Kombination mit der Multitronic erhältlich. Die Modelle kosten je nach Ausstattung zwischen 27.690 und 31.090 Euro.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun