Philipp Tingler: Leichter reisen. Benimmhandbuch und Ratgeber für unterwegs. Kein und Aber Verlag; 16,90 Euro.
Es gab eine Zeit, und das ist gar nicht so arg lange her, da manche Zeitgenossen es als progressiv ansahen, ihr Gegenüber schon bei der ersten Begegnung selbstverständlich zu duzen, jede Form von Dresscode als spießig ansahen und manche Politiker ihr Umweltbewusstsein so weit trieben, öffentlich der Bevölkerung ein nicht allzu häufiges Duschen zu empfehlen, auf dass die Wasserreserven geschont würden.
Nun denn: Inzwischen kann man wieder Anzug tragen, ohne gleich als gestrig zu wirken und sein Gegenüber erst mal siezen, ohne als Relikt einer untergegangenen Epoche wahrgenommen zu werden, das tägliche Duschen gilt sogar unter guten Hautärzten als empfehlenswert, allein die geeigneten Produkte zur Körperreinigung mögen von Mensch zu Mensch variieren.
So weit, so gut. Aber was, wenn es um den guten Ton geht, ist denn nun angebracht – und was ist wirklich ein alter Hut? Einer, der das ganz genau weiß, ist Philipp Tingler. In seinem neuen Ratgeber widmet er sich einem besonders heiklen Thema, pünktlich zum Beginn der Reisesaison: Wie macht man unterwegs einen guten Eindruck, ohne bloß als Kleiderständer daherzukommen, der sich an irgendwelche angelernten Regeln hält? Und wer sich unterwegs schon mal über lautstark im ICE telefonierende Zeitgenossen und anderes geärgert hat, wird dieses Büchlein mit besonders großem Interesse lesen.