Erste Erfahrungen: Hyundai Equus

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Die Volumenhersteller hat Hyundai schon das Fürchten gelehrt. Und jetzt sagen die Koreaner auch noch den Nobelmarken den Kampf an. Denn Coupé und Limousine des Genesis, die 2011 auch bei uns gegen Autos wie den Audi TT auf der einen und den BMW 5er auf der anderen Seite antreten wollen, sind nur der Anfang. Daheim in Korea und vor allem in Amerika stürmt der Aufsteiger nun sogar auf Samtpfoten ins Oberhaus und bringt sich mit dem neuen Flaggschiff Equus gegen Platzhirsche wie die Mercedes S-Klasse oder den Jaguar XJ in Stellung. Und vieles spricht dafür, dass es den Luxusliner bald auch bei uns geben wird. Grund genug also für eine exklusive Testfahrt.

Das Design der Limousine ist buchstäblich staatstragend. Wie es sich für einen Dampfer von 5,16 Metern gehört, wirkt der Wagen aus jeder Perspektive repräsentativ und ehrfurchtgebietend. Grill und Felgen sind auf Hochglanz poliert, aus den riesigen Augen strahlen Xenon-Sonnen und auf der Haube prangt eine Statue, die aussieht wie die Emily von Rolls-Royce im Sturm. Obwohl natürlich überall Chrom glänzt, machen die Koreaner beim Equus Schluss mit dem alten Barock des Centennial, mit dem zuletzt WM-Organisator Franz Beckenbauer durch Fußball-Deutschland kreuzte, und geben sich mit klaren Linien und glatten Flächen einen modernen Anstrich.

Dem automobilen Adel verpflichtet, gibt der Equus dabei innen den Palast auf Rädern. Lack und Leder, wo man nur hinschaut. Dazu gibt’s einen Dreh-Drück-Steller wie im BMW 7er und Heer von Helfern wie in der S-Klasse – Abstandstempomat, Spurwarner & Co. können die Koreaner mittlerweile auch. Aber am besten hat man es hinten rechts: Wenn der Beifahrersitz ganz nach vorn surrt und der elektrische Ottomane ausgefahren ist, wähnt man sich beinahe im Maybach – TV-Empfang, Rückenmassage und Minibar inklusive.

Unter der Haube surrt währenddessen still und seidig ein V8 mit 4,6 Liter Hubraum. Er kommt auf 283 kW/385 PS, erzeugt 455 Nm Drehmoment, ist mit einer Sechsgang-Automatik von ZF gekoppelt – und treibt natürlich die Hinterräder an. So schwebt man kultiviert und kraftvoll über den Dingen. Die Luftfederung bügelt die Straße glatt, und der V8 schreitet kräftig aus. Obwohl über zwei Tonnen schwer, ist der Equus in 6,4 Sekunden auf Tempo 100 und schafft locker 250 km/h.

Am besten am Equus ist allerdings sein Preis – zumindest in Amerika. Da kostet er selbst mit allen Extras und in der besten Ausstattung nur 64.500 Dollar oder knapp 45.000 Euro und ist damit um ein Drittel billiger als die Luxusliner der europäischen Wettbewerber. Zu diesem Preis hätten die Koreaner mit der S-Klasse für Schnäppchenjäger selbst bei uns Chancen und könnten zumindest Importeuren wie Lexus oder Infiniti das Leben schwermachen. Das weiß Hyundai natürlich selbst am besten und prüft deshalb bereits eifrig, ob, wann und wie es der Equus nach Europa schaffen könnte. Wie gut die Chancen dafür stehen, zeigt nicht zuletzt der Genesis. Schließlich war auch der ursprünglich mal nur für Korea und Amerika geplant und fährt nun auch bald durch Deutschland.

Text: Spot Press Services/Benjamin Bessinger
Fotos: Hyundai, SPS

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