Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Das neue Jahr hat kaum begonnen, da stecken wir schon mitten in den automobilen Vorboten für 2011. In Detroit beginnt in diesen Tagen traditionell das neue Autojahr mit der bedeutendsten Motorshow auf dem nordamerikanischen Kontinent. 27 Weltpremieren sind in den Hallen der Detroit Motor Show angekündigt. Natürlich nutzen die US-Hersteller ihr Heimspiel für eine groß angelegte Image-Kampagne, in der sie beweisen wollen, dass die vielen Steuer-Milliarden, die Chrysler und General Motors in den vergangenen Jahren erhalten haben, nicht sinnlos verplempert wurden. Allgemein gilt: Auch die amerikanischen Autobauer haben den Geist der Zeit erkannt und setzen verstärkt auf grüne Antriebstechnik. Auch im Land der Straßenkreuzer werden in Zukunft immer mehr Kompaktwagen mit Hybridmotor zu sehen sein, die nicht importiert wurden.

Zwei der großen Drei, Ford ausgenommen, haben viel an Reputation vor der eigenen Haustür wieder zu richten. Chrysler zeigt als Nachfolger des wuchtigen 300 den 300C, der in Europa in der zweiten Jahreshälfte als Lancia 300C auf den Markt kommen soll. Mit dem Vertrek zeigt Ford einen möglichen Nachfolger des SUV Kuga. Ford will in dem nächsten Weltauto analog zu seiner neuen globalen Strategie mit modernen Ecoboost-Motoren operieren, um die Nachfrage nach kleinen und sparsamen Aggregaten zu erfüllen. Aber auch BMW und Porsche sind mit neuen Modellen in Detroit anwesend. Für beide ist der US-Markt von großer strategischer Bedeutung.

Es gibt aber auch bedenkliche Nachrichten aus der Branche, kaum dass die letzten Silversterböller verklungen sind. Mit Daihatsu wird ein anerkannter japanischer Hersteller, dessen Kerngeschäfte vor allem preisgünstige Kompaktfahrzeuge sind, sich aus dem deutschen Wettbewerb zurück ziehen. Im Januar 2013, so eine Meldung von Donnerstag dieser Woche, macht das flying D, also das Markenzeichen mit dem geschwungen D Schluss mit dem Neuwagengeschäft in Deutschland. Kunden, die einen Daihatsu fahren, oder sich noch ein Fahrzeug dieser Marke zulegen wollen in den nächsten beiden Jahren, sollen noch mit Ersatzteilen von Daihatsu-Servicepartnern beliefert werden.

Aber nicht nur für Daihatsu, das mit dem schnuckeligen kleinen Cuore, dem extravaganten Materia und dem Cabrio-Winzling Copen im Alltags-Einerlei des Verkehrs für Aufsehen gesorgt hat, liefert die ersten schlechten Schlagzeilen des nächsten Jahres. Auch vom Spritpreis gibt es nichts Gutes zu berichten. In dieser Woche kletterte der Preis für einen Liter Superbenzin über die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Euro. Damit ist Treibstoff für unsere Autos so teuer wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Und nach oben, glaubt man nicht nur den Kartellwächtern, ist auf der Skala der unliebsamen Ziffern und Nachrichten, angeblich noch Luft.

Einen nachvollziehbaren Grund für diesen Griff in unseren Geldbeutel gibt es (mal wieder) nicht. Die Einführung es neuen Biosprits E 10 soll jedenfalls nicht ursächlich dafür verantwortlich sein. Was mich ohnehin gewundert hätte, denn an den meisten Tankstellen ist der neue grüne Kraftstoff noch gar nicht zu haben. Lieferprobleme, so heißt es, seien schuld daran. An der Fülle der unterschiedlichen Nachrichten dieser frühen Januar-Woche können Sie erkennen, liebe Leserinnen und Leser, dass uns offenbar wieder ein spannendes Autojahr bevorsteht. Blicken Sie den nächsten 50 Wochen also entweder mit Skepsis oder mit Vorfreude entgegen. Ganz nach persönlichem Temperament und Stimmungslage.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes und erholsames Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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