Der japanische Automobilhersteller Daihatsu verlässt Europa. Die zum Toyota-Konzern gehörende, auf Klein- und Kompaktwagen spezialisierte Marke wird den Vertrieb ihrer Fahrzeuge zum 31. Januar 2013 einstellen. In Deutschland verfügt die Marke über ein Netz von rund 330 Händlern und 50 Servicebetrieben. Bei Daihatsu Deutschland in Tönisvorst bei Krefeld sind rund 70 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Garantieansprüche für Besitzer eines Daihatsu, sowie die Ersatzteilversorgung sollen sichergestellt werden. Dem Vernehmen nach will der Importeur daher den Händlern anbieten, als Service-Partner weiterhin Garantiefälle zu bearbeiten und Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchzuführen. Daihatsu war seit 1977 auf dem deutschen Markt vertreten, zunächst über Privatimporteure, seit 1989 über die Daihatsu Deutschland GmbH.
Grund für die Einstellung der Vertriebsaktivitäten ist wahrscheinlich die schwierige Geschäftssituation in Europa. Daihatsu produziert, anders als viele andere japanischen Hersteller und auch der Mutterkonzern Toyota, nicht in Europa und ist damit stark vom Yen-Kurs abhängig. Im harten Wettbewerb der Autoindustrie, gerade im margenschwachen Bereich der kleineren Autos, können Fahrzeuge beim aktuellen Kurs nur relativ teuer oder mit zu geringen Margen angeboten werden. Im vergangenen Jahr hat Daihatsu nur noch rund 5.300 Fahrzeuge in Deutschland (Marktanteil: 0,2 %) und rund 18.000 in Europa abgesetzt. Noch 2008 hatten die Japaner allein in Deutschland 13.700 Einheiten vermarkten können. Das KBA führt rund 145.000 Daihatsu als zugelassen.
Die aktuelle Modellpalette der im niederrheinischen Tönisvorst ansässigen Daihatsu Deutschland GmbH umfasst zurzeit den Kleinwagen Cuore (ab 9.490 Euro), das Kompaktfahrzeug Sirion (ab 11.490 Euro) und den kleinen SUV Terios (ab 16.490 Euro). Zudem sind noch als Sondermodelle die beiden auslaufenden Fahrzeuge Materia (kleiner Van, ab 18.490 Euro) und der Mini-Roadster Copen (ab 18.900 Euro) im Angebot.
Text: Spot Press Services/Ole Dietkirchen
Fotos: Daihatsu/SPS