CD-Tipp der Woche

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Phil Collins: Face Value. (24-Karat-Gold Limited Edition; Audio Fidelity)

Diese Luxusauflage steht gleichsam für zwei Jubiläen: Vor 30 Jahren, Anfang 1981, erschien das Original von Face Value, damals noch als LP, und am 30. Januar 2011 wird der Mann hinter dem Erfolgsalbum 60 Jahre alt.

Bei Genesis galt Phil Collins nach dessen Ausscheiden mehr oder weniger als der Mann nach Peter Gabriel. Umso heftiger schlug sein erstes Solo-Album ein, das zeigte, wie viel der Mann tatsächlich drauf hatte – und was von ihm noch zu erwarten sein würde. Eher motown-typisch angelegt, unterschied sich Face Value besonders und bewußt deutlich von dem Sound, den man von Genesis gewöhnt war. Die Lieder handelten durchweg von den Schwierigkeiten beim Ende einer Beziehung, ohne wie ein larmoyanter Einheitsbrei zu wirken: Phil Collins trennte sich seinerzeit gerade von seiner ersten Ehefrau. In The Air Tonight mit dem unvergleichlichen Schlagzeugsolo erkennt man bis heute bereits nach den ersten Takten, aber auch die vielleicht weniger bekannten Titel wie Behind The Lines wirken geradezu unglaublich frisch und aktuell: Face Value schon 30 Jahre alt – kaum zu glauben.

Welche Karriere das unter so schwierigen Umständen entstandene Album (privat in der Krise, beruflich bei der eigenen Band etwas auf der Stelle tretend) dem so ganz und gar unspektakulär auftretenden Musiker geebnet hat, muss sicher nicht mehr groß erwähnt werden. Wer für sich oder andere noch ein (nachträgliches) Weihnachtsgeschenk sucht, kann diese Sonderauflage (ca. 30 Euro) getrost in die engere Wahl ziehen. Die reguläre CD-Veröffentlichung von Face Value gibt's natürlich unverändert weiter – deutlich günstiger, in der Regel um 10 Euro.

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