Post: Zum Jahresende 2010 ein Doppelrekord in Himmelpfort

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Die Weihnachtspostfiliale der Deutschen Post verzeichnet im brandenburgischen Himmelpfort für 2010 gleich einen Doppelrekord: Der Weihnachtsmann in dem kleinen Ort nördlich von Berlin beantwortete 283.000 Briefe von Kindern aus aller Welt, 3.000 über der bisherigen Bestmarke. Obendrein erreichten Schreiben aus sage und schreibe 129 Ländern die Weihnachtspost-Filiale im Landkreis Oderhavel. Vor einem Jahr waren es „nur“ 80 Länder. Diesen gewaltigen Anstieg kann sich nicht einmal der Weihnachtsmann erklären. Auch Postsprecher Rolf Schulz steht vor einem Rätsel. „In den vergangenen zwölf Monaten berichteten zahlreiche Medien über das bekannte Weihnachtspostamt in Ostdeutschland, vor allen die Deutsche Welle. Aber auch deutsche Botschaften und Schulen im Ausland kommunizierten über Himmelpfort.“ Aus einigen Ländern kam nur ein Brief. „Wir freuen uns über jeden Brief und beantworten ihn, sofern der Absender vorhanden ist“, bemerkt Schulz im Gespräch mit KÜS-Online.de.

Der Weihnachtsmann kann mittlerweile 17 Fremdsprachen – Polnisch, Russisch, Litauisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Tschechisch, Bulgarisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Holländisch, Japanisch, Ungarisch, Rumänisch, Chinesisch und in diesem Jahr lernte er Griechisch dazu. Insgesamt 14.000 Wunschzettel trafen aus aller Welt ein, rund 6.000 mehr als vor zwölf Monaten. Es schrieben Kinder aus Argentinien, Australien und Russland. Aber auch Gleichaltrige aus Brasilien, Japan und Singapur griffen zu Papier und Stift. Erstmals kam Post aus der Elfenbeinküste, Malawi, Moldawien und dem Senegal. Die meisten ausländischen Sendungen kamen aus Taiwan (rund 2.000 Briefe) und Polen (rund 1.800 Briefe). Von der asiatischen Insel schickten ganze Schulklassen ihre Wünsche mit Fotos der Schüler mit ihren Lehrern nach Himmelpfort. Ähnliches veranstaltete eine Schulklasse aus dem afrikanischen Namibia. Dort arbeitet eine deutsche Lehrerin, die ihre Schülerinnen und Schüler anregte, eine Depesche nach Himmelpfort aufzugeben.Die Deutsche Post erledigte die diesjährige Prozedur mit der gewohnten Professionalität. Dennoch, ganz so selbstverständlich ist das alles nicht. Es war wieder eine logistische Herausforderung. In den sechs Wochen wurden Hunderte Postbehälter in die 523-Seelen-Gemeinde gebracht. Die 20 Engel (Aushilfskräfte) beantworteten den Briefberg und retour gingen die Schreiben nach Deutschland und eben in 129 Länder. Das alles auf Recyclingpapier und umweltfreundlich mit dem CO2-neutralen Versandservice GoGreen verschickt. Die mit einer persönlichen Anrede versehenen Briefe enthielten wie jedes Jahr eine kleine Überraschung, die bei den Kindern für Freude in der Vorweihnachtszeit sorgen.

Der Weihnachtsmann rüstet sich schon für 2011. Kinder überlegten schon in den „großen Ferien“, welche Präsente sie gern unter dem Tannenbaum hätten. Na ja, sie denken eben, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Rolf Schulz beruhigt aber alle anderen Kinder: Auch wer erst wenige Wochen vor dem Fest 2011 schreibt, erhält rechtzeitig Antwort. Als Adresse reicht wie immer: „An den Weihnachtsmann“. Offiziell heißt es aber: Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort.

Text und Fotos: Erwin Halentz

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